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Für Ehrenamtliche in der Asylarbeit.
BLEIB in Bayern
Bildung und Arbeit für Flüchtlinge in Bayern.

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Freitag ist Ehrenamtstag

Ohne Ehrenamtliche stünden Flüchtlinge oftmals allein auf dem Abstellgleis. Deshalb berät der Bayerische Flüchtlingsrat sie und unterstützt ihre wichtige Arbeit mit dem Projekt VOR ORT.

 

Freitagmorgen, 9.15 Uhr, Arbeitsbeginn. Das Telefon klingelt, obwohl es noch aus sein sollte. Der Anrufbeantworter ist voll. Beep. Sie haben elf neue Nachrichten. Notieren, zurückrufen, notieren, zurückrufen, über Pöbelnachricht schmunzeln, löschen, notieren, zurückrufen. Unter den elf Nachrichten sind zwei Journalistenanfragen (Herrmann hat mal wieder gepöbelt), zwei Asylsuchende, die um einen Termin bitten, ein besorgter Bürger, der gerne „Propaganda“ mit unseren Gehaltsstufen machen möchte (sorry, lohnt sich nicht) und sechs Anfragen von Ehrenamtlichen.

Freitag ist Ehrenamtstag. Uns erreichen zwar täglich viele Anfragen von Aktiven aus ganz Bayern, aber freitags prasseln sie nur so daher. 9.50 Uhr, fertig mit dem Anrufbeantworter, Kaffee, Zigarette, To-Do-Liste schreiben. 10.03 Uhr, Mailprogramm auf, AB aus, los geht’s.

10.07 Uhr. Eine Frau aus dem schwäbischen Günzburg unterstützt eine Familie, die nach Bulgarien abgeschoben werden soll. Was kann man tun, wie stehen die Chancen? Eckdaten zum Fall klären, rechtliche Lage erläutern, Anwältinnen und Anwälte vorschlagen, Rückruf nächste Woche.

10.25 Uhr. Am Rande eines niederbayerischen Dorfs mit 90 Einwohnern sollen 80 Asylsuchende untergebracht werden. Die Anwohner sind nicht direkt begeistert, der Bürgermeister schon gar nicht. Fünf Aktive haben sich zusammengetan, um
die Flüchtlinge zu unterstützen und die Stimmung vor Ort zu drehen. Haben Sie Infomaterial, können Sie für einen Vortrag vorbeikommen und aufklären? Ja und ja, nachmittags Flyer verschicken und die Kolleginnen und Kollegen fragen, wer die Veranstaltung übernehmen kann.

 

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10.37 Uhr. Eine Journalistin sucht Einzelfälle von Afghanen, die abgeschoben werden sollen – de Maizière hat erneut Härte angekündigt. Rückruf vereinbart. Das Thema empört Aktive seit Langem, denn dass Afghanistan alles andere als sicher ist, ist kein Geheimnis. Rundmail auf den Ehrenamtsverteiler, ob jemand einen Betroffenen kennt, der mit der Presse sprechen würde. Auf der Mailingliste gibt es einen regen Verkehr unter den 500 Beteiligten, geantwortet wird in der Regel schnell. 15 Minuten später kommt der erste Anruf. Ein Fall ist gefunden und kann an die Journalistin vermittelt werden, der Beitrag läuft am Montag.

So geht es munter weiter, bis nach rund 25 Telefonaten um 13.00 Uhr der AB wieder angeht – endlich. Im Mail-Postfach liegen noch 13 Anfragen, die vom Vormittag übriggeblieben sind, und die To- Do-Liste liegt noch genauso da wie am Morgen.

Trotzdem ist einiges geschafft. Denn auch wenn die Beratung und Unterstützung Ehrenamtlicher oftmals mühselig ist und fast schon Überhand beim Bayerischen Flüchtlingsrat genommen hat, ist sie lohnenswert und unbedingt wichtig. Die hauptamtlichen Asylberater sind oftmals unterbesetzt und überfordert, viele Flüchtlingsunterkünfte liegen ab vom Schuss und die Bedürfnisse und Probleme von Flüchtlingen sind vielschichtig und zeitaufwendig. Und so sind Ehrenamtliche oftmals die Einzigen, die wichtige und notwendige Unterstützung leisten. Bei der Durchführung des Asylverfahrens, der Verhinderung von Abschiebungen, der Organisation von Deutschkursen, der Lösung von Konflikten mit Ämtern und Anwohnern, und und und.

Der Bayerische Flüchtlingsrat unterstützt mit dem Projekt VOR ORT deshalb gezielt Ehrenamtliche im ländlichen Raum mit Vorträgen, Schulungen, Vernetzungsveranstaltungen, Infomaterial und Beratung, per Telefon und E-Mail. Von Montag bis Freitag.

 

 

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