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Bildung und Arbeit für Flüchtlinge in Bayern.

Die Jury hat entschieden: Coburg und Schongau sind Bayerns Superlager

 

Aus den sieben Regierungsbezirken Bayerns kämpften am Samstag, den 7. Mai 2011 im Rahmen von "BSDS - Bayern sucht das Superlager", einer gemeinsamen Veranstaltung vom Bayerischen Flüchtlingsrat und den Münchner Kammerspielen, je ein Lager um den Titel des „krassesten“ Lager Bayerns. Vorgestellt wurden die Lager von BewohnerInnen, die als ExpertInnen einen Einblick in ihre Wohnsituation geben konnten. Die Jury, bestehend aus Bernhard Wunderlich (Rapper von der Band Blumentopf), Maria Peschek (Kabarettistin) und Ralf Hohmann (Radiowissenschaftler) konnten sich zwischen den beiden Flüchtlingslagern in Schongau (Oberbayern) und Coburg (Oberfranken) nicht entscheiden und kürten somit beide als Gewinner. Damit steht es nun fest: Coburg und Schongau sind die „krassesten“ Lager Bayerns! Besucht wurde die Veranstaltung von etwa 120 Personen.

Das Flüchtlingslager in Coburg (Oberfranken) wurde im Rahmen der Schmutzigen-Donnerstags-Tour vom Bayerischen Flüchtlingsrat Ende letzten Jahres besucht. Die Zustände dort waren schockierend: Das komplette Lager war befallen von einer Kakerlakenplage und der bauliche Zustand der ehemaligen Fabrik durch Wasserschäden und Risse im Mauerwerk gekennzeichnet. Trotz der Lage in der Innenstadt, lebten die BewohnerInnen zum größten Teil isoliert und hatten außer einem Berater von der Caritas kaum AnsprechpartnerInnen vor Ort. Durch die Veröffentlichung der Zustände dort durch den Bayerischen Flüchtlingsrat hat die Regierung von Oberfranken mittlerweile einige Sanierungsarbeiten in die Wege geleitet und die Situation entschärft.

Das Flüchtlingslager in Schongau (Oberbayern) überzeugte die Jury anhand seiner isolierten Lage: Es liegt inmitten des Gewerbegebiets zwischen zwei Fabriken, die um 5 Uhr morgens den Betrieb aufnehmen, einem Tierheim, aus dem Tag und Nacht Hundegebäll ertönt und einem Waldstück, fernab von der Innenstadt in Schongau. Der ehemalige Bewohner Abdul Karim Kabbia, schilderte seine zwei Jahre Lagerleben als psychische Dauerbelastung. Angekommen als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling musste er sich für die Zeit seines Aufenthalts in Schongau ein ca. 12qm-großes Zimmer zusammen mit zwei anderen Minderjährigen teilen, in dem es lediglich ein Bett und eine Matratze gab. Für die ca. 60 BewohnerInnen ist es zudem unmöglich, gleichzeitig zwei Duschen zu benutzen, da der Warmwasserspeicher dafür nicht ausreicht.

BSDS - BAYERN SUCHT DAS SUPERLAGER

Bayerischer Flüchtlingsrat & Münchner Kammerspiele präsentieren:


BSDS - BAYERN SUCHT DAS SUPERLAGER

In Bayern daheim – Im Lager zuhause


Samstag 7. Mai 2011, 20,00 Uhr
Bayernkaserne
Heidemannstraße 50

80939 München

 

Der Eintritt ist frei!

 

Wir Bayern wissen, Deutschland ist schön und Bayern unsere Heimat. Wir brauen nicht nur das beste Bier, sondern haben auch die besten Ideen für Flüchtlinge, die einzigartig sind. Mit Lebensfreude, Lagerzwang und bayerischer Gastlichkeit haben wir wunderbare Menschen zusammengeführt.



In Bayern daheim – Im Lager zuhause.

Mit 110 Flüchtlingslagern unterhält der Freistaat Bayern das am weitesten ausgebaute Lagersystem Deutschlands. Tausende Menschen hausen in alten Gasthöfen, ausgedienten Kasernen, maroden Holzbaracken und Containern. Man findet sie am Stadtrand sowie in der Nähe von Gewerbegebieten und gerne auch einmal mitten im Wald.

Der Bayerische Flüchtlingsrat hat aus den sieben bayerischen Regierungsbezirken: Oberbayern, Schwaben, Niederbayern, Oberpfalz, Ober-, Mittel-, und Unterfranken, jeweils ein Lager ausgewählt und für BSDS nominiert. Am Samstag den 7. Mai 2011 reisen Vertreter und Vertreterinnen dieser „Gemeinschaftsünterkünfte“ in die Landeshauptstadt München um ihr Lager live in Wort, Ton und Bild zu präsentieren.

Begeben Sie sich an diesem Abend ins Reich der eingeschränkten Möglichkeiten. Erleben Sie was es heißt Flüchtling in Bayern zu sein und erfahren Sie hautnah, dass Residenzpflicht nichts mit Königsschlössern und Essenspakete nichts mit Biergarten zu tun haben.

 

Küren Sie gemeinsam mit unserer Jury das krasseste Lager Bayerns!

Kandidaten und Kandidatinnen aus: Oberbayern, Niederbayern, Schwaben, Oberpfalz, Ober-, Mittel- und Unterfranken.

Jury: Bernhard Wunderlich (Rapper / Blumentopf) , Maria Peschek (Kaberettistin), Bülent Kullukcu (Regisseur)

Musik: St. Müller Terzett


Moderation: Matthias Weinzierl

Organisation: Mathias Fiedler

Anfahrt: U6 -> Kieferngarten/ Bus 171 -> Euroindustriepark Nord


Anfahrtsweg öffentlich:
Mit der U-Bahnlinie U6 Richtung Garching Forschungszentrum bis zur Haltestelle Kieferngarten. Dann Umstieg in den StadtBus 171 Richtung Feldmoching Bahnhof, Ausstieg Haltestelle Euro-Industriepark Nord. Fußläufig erreichen Sie die Bayern-Kaserne ab Kieferngarten in ca. 15 Minuten. Auf der Kieferngartenstraße Richtung Süden und dann rechts in die Heidemannstraße. Auf der linken Seite befindet sich die Bayern-Kaserne.

MK Halle 36 – (Nähe BMW)

Anfahrtsweg Auto:
Vom Zentrum Münchens am besten über die Leopoldstraße und Ingolstädter Str./B13 Richtung Freimann. In die Heidemannstraße rechts einbiegen. Auf der rechten Seite befindet sich die Bayern-Kaserne. Parkplätze sind nur in geringer Anzahl vorhanden!

Medienberichte:

7 qm Bayern- Das Leben von Flüchtlingen auf dem Land (BR Zündfunk, 14.05.2011)

Heidenreichs München: Die Qual der Wahl (Süddeutsche Zeitung, 11.05.2011)

Dafür dreimal: Super Krass! (Der Freitag, 10.05.2011)

'Fürchterliche Bruchbude' (Süddeutsche Zeitung, 09.05.2011)

Die Jury hat entschieden: Coburg und Schongau sind die „krassesten“ Lager Bayerns (Bayerischer Flüchtlingsrat, 09.05.2011)

Coburg/Schongau Bayerns "krasseste" Flüchtlingslager (BR Frankenschau, 09.05.2011)

Flüchtlingsrat sucht 'Bayerns Superlager' (Süddeutsche Zeitung, 07.05.2011)

Protestaktion: "Bayern sucht das Superlager" (Die Welt, 05.05.2011)

BSDS – Bayern sucht das Superlager (Bayerischer Flüchtlingsrat, 04.05.2011)