BR Frankenschau, 09.05.2011

Coburg/Schongau Bayerns "krasseste" Flüchtlingslager

Flüchtlinge in Bayern

Die schlimmsten Zustände in bayerischen Flüchtlingslagern herrschen in Coburg und im oberbayerischen Schongau. Zu diesem Ergebnis kommt der Bayerische Flüchtlingsrat. Vor allem Sanitäranlagen und Hygienebedingungen wurden bemängelt.

Voriges Jahr besichtigten Mitglieder des Flüchtlingsrats Asylbewerberunterkünfte im gesamten Freistaat. Eine Jury wählte die beiden Unterkünfte in Coburg und Schongau (Lkr. Weilheim-Schongau) als "krasseste" ihrer Art in Bayern.

 

Isoliert und von Kakerlaken befallen

Während in Schongau vor allem die isolierte Lage in einem Gewerbegebiet kritisiert wurde, fielen in Coburg die schlechten Zustände in Bezug auf Hygiene und die Sanitäranlagen negativ auf. Mehrere Zimmer seien von Kakerlaken befallen gewesen, so der Flüchtlingsrat.

 

Landratsamt contra Ministerium

Die zuständige Regierung von Oberfranken war bereits nach Bekanntwerden der Vorwürfe in die Kritik geraten. Inzwischen wurde die Unterkunft notdürftig saniert. Derzeit streiten das bayerische Sozialministerium und das Landratsamt Coburg über alternative Unterkünfte. Um die Integration der Asylbewerber zu erleichtern, will der Landkreis die Flüchtlinge auf mehrere Gemeinden verteilen. Das Ministerium verweigert diesem Plan bislang seine Zustimmung.

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