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Für Ehrenamtliche in der Asylarbeit.
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Bildung und Arbeit für Flüchtlinge in Bayern.

LagerInventour 2009

Der Bayerische Flüchtlingsrat unterwegs gegen Lagerzwang & Ausgrenzung


Liebe Freundinnen und Freunde,
Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

den Bayerischen Flüchtlingsrat gibt es jetzt seit 23 Jahren. Als er als Dachverband der Flüchtlingsunterstützung in Bayern gegründet wurde, gab es über den ganzen Freistaat verstreut eine große und vielfältige Unterstützerszene, bestehend aus lokalen Beratungsstellen, Initiativen und engagierten Einzelpersonen.

Das hat sich sehr verändert. Durch die effektive Abschottung der EU sind die Flüchtlingszahlen massiv gesunken. Zahlreiche Flüchtlingslager wurden geschlossen und viele Initiativen haben ihre Aktivitäten eingestellt. Die Flüchtlinge in den verbliebenen Lagern leben oft isoliert und haben nur vereinzelt Kontakte zu örtlichen Bevölkerung oder lokalen Netzwerken.

Aktuell gibt es 118 Flüchtlingslager in ganz Bayern mit etwa 7.636 BewohnerInnen. Der Bayerische Flüchtlingsrat hat  gute Verbindungen zu Flüchtlingen in ganz Bayern, verfügt  jedoch über immer weniger Kontakte zu örtlichen Unterstützergruppen und BeraterInnen jenseits der bayerischen Metropolen. Viele bayerische Regionen erscheinen bei uns, die Kontakte zu UnterstützerInnen und BeraterInnen betreffend, als weiße Flecken. Das ist für unsere Arbeit fatal! Das wollen wir ändern!

Wir kommen zu Euch

Deshalb begibt sich der Bayerische Flüchtlingsrat auf eine LagerInventour. Wir wollen eine Woche lang, vom 16.4. bis 22.4.2009, mit einem Wohnmobil in Bayern unterwegs sein, um dort, wo noch Flüchtlingslager bestehen, festzustellen, was noch an lebendigen Strukturen der Flüchtlingssolidarität existiert. In ganz Bayern wollen wir Unterkünfte, Initiativen und Beratungsstellen vor Ort besuchen, um uns in zahlreichen Gesprächen ein Bild von der Lebenssituation von Flüchtlingen, der gängigen Praxis lokaler Ausländerämter und die Möglichkeiten und Probleme von FlüchtlingsunterstützerInnen vor Ort zu machen. Gleichzeitig werden wir unsere Ergebnisse einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machen.

Mit der Lagerinventour 2009 wollen wir die Vernetzung und den Informationsaustausch in der Flüchtlingsarbeit vorantreiben und auf noch bestehende Netzwerke und Hilfsangebote des Bayerischen Flüchtlingsrates (z.B. unsere Unterstützung bei Pressearbeit, die Prozesskostenhilfe aus dem Rechtshilfefonds), hinweisen.

Gleichzeitig wollen wir die LagerInventour 2009 dafür nutzen, um einer möglichst breiten Öffentlichkeit die Situation von Flüchtlingen in Bayern näher zu bringen. Denn am 23. April 2009 findet im Bayerischen Landtag eine ExpertInnenanhörung statt, die sich mit der Unterbringung von Flüchtlingen in Bayern und möglichen Alternativen zur restriktiven Lagerunterbringung befasst.

Wir brauchen Sie! – Wir möchten Sie besuchen...

Derzeit legen wir die Stationen unserer Lagerinventour 2009 fest. Wir suchen daher bestehende Initiativen, engagierte Einzelpersonen und Flüchtlingsberatungsstellen vor Ort, die sich mit uns treffen wollen, um uns ihre Sicht der lokalen Situation für Flüchtlinge näherzubringen. Vielleicht können Sie uns auch Kontakte zu betroffenen Flüchtlingen verschaffen oder kennen bereits bestehende lokale Netzwerke und leiten unsere Anfrage weiter. Wir freuen uns sehr auf jede Information und versuchen möglichst viele Stellen zu besuchen.