Der 16-jährige Abdo Basel befand sich für zwei Monate in Abschiebehaft

Zwei Monate lang saß der 16-jährige syrische Staatsbürger und Kurde Abdo Basel in Abschiebehaft in der JVA Stadelheim/München. Er sollte am Dienstag, den 02.08.2011 nach Italien abgeschoben werden. Der Jugendliche kommt aus der Stadt Daara und floh auf Grund des plötzlichen Verschwindens seines Vaters über Italien nach Deutschland, mit dem Ziel, bei seiner Tante in Magdeburg Zuflucht zu finden. Seine Tante und ihr Mann sind bereit, dauerhaft für ihn zu sorgen und ihn in Obhut zu nehmen. Die Abschiebetermin wurde nun erstmal abgesagt. Ob die Abschiebung jedoch ganz vom Tisch ist und sein Asylantrag hier in deutschland behandelt wird, bleibt erstmal unklar.

 

Er ist ein Kind und er ist alleine, ich möchte, dass er bei uns bleibt“, sagt Sabri Mohamed, der Onkel von Abdo Basel. „Er möchte hier die Schule besuchen. In Italien wäre dies nicht möglich, dort hätte er auch keine Wohnung.“ Der Bayerische Flüchtlingsrat hat eine Bundestagspetition gegen die Abschiebung eingereicht, in der gefordert wird, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge von seinem Selbsteintrittstrecht Gebrauch macht und den Asylantrag anstelle von Italien übernimmt. Auf Grund von EU-Zuständigkleiten - der Minderjährige war über Italien nach Deutschland eingereist - ist Italien für seinen Asylantrag zuständig.

 

Seit letztem Samstag, 30.07.2011, ist der Jugendliche nun wieder auf freiem Fuß. Fraglich ist jedoch, ob die Abschiebung weiterhin durchgeführt wird. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg will nun erstmal eine Stellungnahme vom Innenministerium auf Grund der vom Flüchtlingsrat gestellten Petition im Bundestag abwarten.