Spendenaktion: Familie Ibrahimi
Rückkehr in den Kosovo nach neun Jahren
Im Juni 2007 wurde Familie Ibrahimi aus Bayern in den Kosovo abgeschoben. Wie für viele andere abgeschobene Roma hieß dies ein Leben auf der Müllkippe. Daher floh die Familie 2008 erneut, und landet diesmal in Ungarn. Die rechtlichen Möglichkeiten sind ausgeschöpft, jetzt wird abgeschoben. So bitter diese Niederlage ist, wollen wir nicht hinnehmen, daß der Familie erneut ein Leben in Obdachlosigkeit, bitterster Armut und ohne Schulbesuch für die Kinder droht. Daher brauchen wir Geld für einen Start im Kosovo, für erste Mieten und Essen, für erste Anschaffungen und Schulbücher für die Kinder. Helfen Sie uns durch eine Spende, dass die Familie nach neun langen Jahren der Flucht und der erfolglosen Suche nach sicherer Zuflucht ein neues Leben anfangen kann.
Familie Ibrahimi flüchtete 2001 aus Gjakova im südlichen Kosovo vor gewaltsamen Übergriffen albanischer Milizen nach Deutschland. In Bayern kam die Familie langsam wieder auf die Füße, wenn sie auch für die von Verfolgung traumatisierten Kinder keine Hilfe bekam. Als die Familie in 2007 gerade begann, sich finanziell selbständig über Wasser zu halten und auf die Bleiberechtsregelung hoffte, wurde sie abgeschoben. Zurück im Kosovo mussten Ragip und Flloza mit ihren Kindern ums nackte Überleben kämpfen. Sie durchsuchten die Müllkippe nach Dosen und Plastik, um ein oder zwei Euro am Tag zu verdienen, wohnten in einem leerstehenden Haus ohne Türen und Fenster, aus dem sie jederzeit verjagt werden konnten.
Nach einem harten Winter flohen sie 2008 erneut. Die Abschiebung aus Deutschland, menschlich eine Katastrophe, war eine zweifelhafte Entscheidung. Bei einer Rückkehr nach Deutschland wäre es möglich gewesen, die Härtefallkommission anzurufen. Aber schon an der serbisch-ungarischen Grenze wurde die Familie gefasst, und in einem ungarischen Flüchtlingslager untergebracht. Nun war Ungarn zuständig für das Asylersuchen, die europäische Dublin II-Regelung machte eine Weiterflucht nach Deutschland aussichtslos. Aussichtslos war auch ein Asylantrag in Ungarn, wo Roma massiv diskriminiert werden und Asyl nicht viel gilt. Die Entscheidung der ungarischen Behörden orientierte sich obendrein an der Ablehnung des Asylantrags in Deutschland. Weil Deutschland die Familie ablehnte, hatte sie auch in Ungarn keine Chance. Praktizierte Flüchtlingsabwehr in Europa. Dennoch lebte Familie Ibrahimi in Ungarn über eineinhalb Jahre in Sicherheit. Nun, nach der endgültigen Ablehnung ihres Asylantrags, muss sie in den Kosovo zurückkehren, sonst droht die Abschiebung.
Der Bayerische Flüchtlingsrat, der die Abschiebung der Familie aus Bayern nicht verhindern konnte, besuchte die Familie im Herbst 2007 im Kosovo und drehte einen anrührenden Film über die schlimmen Lebensverhältnisse. Seitdem verfolgen wir das Schicksal der Ibrahimis. Nun, angesichts der baldigen Rückkehr in den Kosovo, wollen wir den Neuanfang der Familie unterstützen. Die Familie weiß nicht, wo sie wohnen soll, im Kosovo gibt es keine sozialen Leistungen für sie, es ist beinahe unmöglich, eine Arbeit zu finden. Es droht eine Rückkehr ins absolute Elend. Für Roma ist der Kosovo nicht sicher, doch der Familie bleibt keine Wahl. Wir bitten Sie daher um eine Spende für den Neuanfang der Familie im Kosovo. Verhindern Sie das Familie Ibrahimi erneut auf der Müllkippe leben muss.
Spenden bitte an:
Bayerischer Flüchtlingsrat
Stichwort: Familie
Ibrahimi
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 700 205 00
Konto: 8832602