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Essenspakete für Flüchtlinge werden abgeschafft

Bayerns neue Sozialministerin Emilia Müller hat am 30.10.2013 angekündigt, die Zwangsversorgung von Flüchtlingen mit Essenspaketen abzuschaffen und stattdessen Bargeld auszuzahlen. Der Bayerische Flüchtlingsrat begrüßt diesen längst überfälligen Schritt sehr. Flüchtlinge wurden über Jahre entmündigt und durften nicht einmal selbst entscheiden, was sie essen. Bisher werden zweimal pro Woche Essenspakete an Flüchtlinge in ganz Bayern geliefert. Dieses System ist nicht bedarfsgerecht und verursacht erhebliche Kosten für Logistik und Transport. In den meisten anderen Bundesländern erhalten Flüchtlinge daher Bargeld oder Gutscheine. In welchem Zeitraum die Umstellung von Paketen auf Bargeld in Bayern erfolgen wird, ist derzeit noch unklar. Ebenso unklar ist, ob auch die Versorgung in dezentralen Unterkünften, in denen Flüchtlinge durch Hotel- oder PensionsbetreiberInnen bekocht werden, umgestellt wird. Klar ist jedoch: Ohne die jahrelangen Flüchtlingsproteste und insbesondere den Hungerstreik am Rindermarkt im Juni 2013 wäre diese Neuregelung nicht gekommen.

Medienberichte:

Bewegung in der bayerischen Flüchtlingspolitik (Bayern 2 Radio, 04.11.2013)

Bayerns Kehrtwende in der Flüchtlingspolitik (Die Welt, 04.11.2013)

Ministerin Müller will Essenspakete abschaffen (Süddeutsche Zeitung, 30.10.2013)
Essenspakete in Bayern werden abgeschafft! (Bayerischer Flüchtlingsrat, 30.10.2013)
Geld statt Essenspakete (Bayerischer Rundfunk, 30.10.2013)