Böbracher Flüchtlinge protestieren vor dem Sozialministerium
Seit Donnerstag, den 31. Oktober, campierten sechs Asylsuchende vor dem bayerischen Sozialministerium in München. Sie protestierten gegen ihre Unterbringung im niederbayerischen Böbrach. Das Lager liegt außerhalb des niederbayerischen Dörfchens Böbrach, alleinstehend auf einer einsamen Waldlichtung, und stand bereits in den letzten Jahren als "Dschungelcamp" in der Kritik. Vom 6. bis 13.11.2013 befanden sich die Flüchtlinge im Hungerstreik. Nach Verhandlungen mit dem Sozialministerium und der Regierung von Niederbayern haben sie am 20.11.2013 ihren Protest vor dem Sozialministerium beendet und sind nach Böbrach zurückgekehrt.
"Unsere Unterkunft in Böbrach liegt mitten im Wald. Es ist unerträglich für uns, dass es in Böbrach keine Menschenseele gibt. Es gibt kein Handynetz, kein Internet, kein Fernsehen – wir sind dort vollständig von der Welt abgeschnitten", erklärten die Protestierenden.
"Was wir wollen ist eine menschenwürdige Unterbringung und das Ende unserer Isolation! Die Situation in Böbrach ist unerträglich und für niemanden zumutbar."
Medienberichte:
Flüchtlinge kehren nach Böbrach zurück (Süddeutsche Zeitung, 21.11.2013)
Asylbewerber kehren nach Böbrach zurück (Bayern 1 Radio, 21.11.2013)
Flüchtlinge bleiben im Hungerstreik (Mittelbayerische Zeitung, 12.11.2013)
Allein im Wald (Süddeutsche Zeitung, 11.11.2013)
Bloß nicht zurück ins "Dschungelcamp" (Süddeutsche Zeitung, 07.11.2013)
Flüchtlinge treten in den Hungerstreik (Mittelbayerische Zeitung, 07.11.2013)
Flüchtlinge treten in Hungerstreik (Süddeutsche Zeitung, 6.11.2013)
Flüchtlingslager Böbrach sofort schließen! (Bayerischer Flüchtlingsrat, 05.11.2013)