Pressemitteilungen
27.08.2019
Abschiebung in den Krieg – Abschiebung in ein unbekanntes Land
27. Sammelabschiebung | Familientrennung | Menschen mit Ausbildungsperspektive und psychischen Krankheiten inhaftiert
Bayerischer Flüchtlingsrat: Heute, am 27. August 2019 soll voraussichtlich der mittlerweile 27. Abschiebeflieger nach Afghanistan gehen. Unabhängig von der katastrophalen Situation vor Ort, unabhängig von der den jeweiligen Lebenssituationen der betroffenen Personen.
In Afghanistan gibt es weiterhin täglich Anschläge, so jüngst auf eine Hochzeitsfeier in Kabul mit mehr als 60 Toten oder einen Tag danach, als am afghanischen Unabhängigkeitstag landesweit unzählige Sprengsätze und Granaten gezündet wurden.
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08.08.2019
Kein Abschiebeflughafen in Nürnberg
Infostand und Kundgebung am Nürnberger Flughafen | Samstag, 10. August 2019, 10.30 Uhr
Die Freie Flüchtlingsstadt Nürnberg und der Bayerische Flüchtlingsrat kritisieren die Pläne für einen Abschiebeflughafen. Nürnberg bezeichnet sich selbst als Stadt des Friedens und der Menschenrechte. Dieser Titel geht jedoch mit Verantwortung gegenüber Menschen und ihren Rechten einher. Erst kürzlich hat sich die Stadt zum sicheren Hafen erklärt und will Geflüchtete in Seenot über den offiziellen Verteilungsschlüssel hinaus aufnehmen. Nürnberg kann aber nicht sicherer Hafen für Geflüchtete sein und gleichzeitig massenhafte Abschiebungen organisieren“, kritisiert Johanna Böhm vom Bayerischen Flüchtlingsrat. Deshalb werden wir am Samstag, 10. August, um 10.30 Uhr am Flughafen Nürnberg mit einem Infostand über die Pläne der Bayerischen Staatsregierung informieren. Ab 11.30 Uhr wird es zudem gemeinsam mit vielen anderen Gruppen und Einzelpersonen eine Kundgebung unter dem Motto „Kein Abschiebeflughafen in Nürnberg“ geben
01.08.2019
Noch acht Wochen bis zum Ausbildungsbeginn?
Bayerns Ausländerbehörden blockieren viele Ausbildungschancen
Bayerischer Flüchtlingsrat: Wir appellieren an das Innenministerium, diesem Spuk ein Ende zu bereiten. Wer Flüchtlinge und Betriebe in der Luft hängen lässt, schädigt Integration und Wirtschaft in Bayern. Es fehlt eine klare Ansage an die Ausländerbehörden, vorgelegte Ausbildungsverträge zügig zu genehmigen, wenn nicht wirklich gewichtige Gründe dagegensprechen. Das Innenministerium hat angekündigt, hier eine klare Ansage gegenüber den Behörden zu machen. Von einer Wirkung ist aber bislang noch nichts zu spüren.
30.07.2019
Bayern schickt psychisch Kranke und zukünftige Azubis nach Kabul
Landesamt für Abschiebung sucht willkürlich Kandidaten für Abschiebung zusammen
Bayerischer Flüchtlingsrat: Ein junger Afghane aus Kulmbach hat 2017 seinen qualifizierten Hauptschulabschluss mit einen Notendurchschnitt von 1,5 gemacht und könnte im September eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer beginnen. Eigentlich wollte er Abitur machen, jedoch konnte er sich die Fahrkosten zum nächsten Gymnasium nicht leisten. Ein Afghane aus Würzburg hatte Arbeit in einer Bäckerei und könnte dort ab September eine Ausbildung machen. 2018 wurde die Ausbildungserlaubnis abgelehnt, die Bäckerei würde ihn sofort wieder nehmen. Aus Aschaffenburg kommt ein junger Sportler, der in der Cricketmannschaft eines christlichen Vereins aktiv ist. Zwei weitere Afghanen machen die Berufsintegrationsklasse oder sind auf der Suche nach einer Ausbildung.
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30.07.2019
Krank, behindert, abgeschoben?
Das bayerische Landesamt für Abschiebungen möchte psychisch Kranke nach Kabul abschieben, komme, was da wolle
Bayerischer Flüchtlingsrat: Am heutigen 30. Juli 2019 wird die 26. Sammelabschiebung nach Afghanistan vom Flughafen Halle-Leipzig starten. Auf dem Flug soll sich auch G. befinden. Ein umfangreiches aktuelles Gutachten bescheinigt G. eine schwere Traumatisierung und eine eingeschränkte geistige Entwicklung. Dennoch sitzt G. in Abschiebehaft und soll heute nach Kabul abgeschoben werden. Das Landesamt für Rückführung hat an dieser Abschiebung nichts auszusetzen, auch wenn ernste Zweifel bestehen, dass dieser junge Mann sich in Kabul in irgendeiner menschenwürdigen Weise am Leben erhalten kann.
29.07.2019
Entrechtung, Kriminalisierung und Abschiebung mit System
Zur einjährigen Bilanz des Abschiebe-Landesamts, die Ministerpräsident Söder und Innenminister Herrmann heute in Manching präsentieren
Bayerischer Flüchtlingsrat: Wir fordern, das Abschiebe-Landesamt aufzulösen und mit den freiwerdenden Millionen die Integration von Flüchtlingen zu fördern. Das wäre ein großartiger Beitrag zum gesellschaftlichen Frieden in Bayern, denn gelingende Integration von Flüchtlingen ist das beste Argument gegen die Hetzte von Nazis und Rechten aus der AfD!
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18.07.2019
Abschiebung als Geburtstagsgeschenk
Geflüchteter aus dem Senegal wird am Geburtstag seiner Zwillinge abgeschoben
Bayerischer Flüchtlingsrat: „Behörden und Justiz haben sich hier eine wahrhaftige Sauerei erlaubt“, kritisiert Tobias Vorburg vom Bayerischen Flüchtlingsrat. „Das Grundrecht auf Einheit der Familie rückt gegenüber dem politischen Willen, die Abschiebezahlen zu steigern, in den Hintergrund“, so Vorburg weiter. Ob Herr I. seine Kinder jemals wieder sieht, ist derzeit fraglich.
16.07.2019
Abschiebehaft statt Unterricht!
Nürnberger Berufsschüler soll kurz vor der Zwischenprüfung abgeschoben werden
Bayerischer Flüchtlingsrat: Für Abdul und seine Betreuer*innen ist die Verhaftung ein Schock – macht er doch in Nürnberg eine schulische Ausbildung zum Ausbaufacharbeiter mit Schwerpunkt Trockenbau. Abdul ist seit mehr als 3 Jahren in Deutschland, hat einen Mittelschulabschluss und spricht sehr gut deutsch. In ein paar Wochen könnte er die Zwischenprüfung, in einem Jahr die Gesellenprüfung abgelegen. Die Berufsschule geht aufgrund seiner Leistungen davon aus, dass Abdul diese bestehen wird.
03.07.2019
In Boxershorts zum Haftrichter
Bayerischer Flüchtlingsrat: Am 01.07.2019 sollte eine Flüchtlingsfamilie aus dem Iran nach Slowenien abgeschoben werden. Gegen 4 Uhr morgens kam die Polizei, um die Eltern und ihre beiden minderjährigen Kinder aus der ANKER-Einrichtung Oberfranken abzuholen. Schließlich wurde nur der Familienvater festgenommen und lediglich in Boxershorts bekleidet dem Haftrichter vorgeführt. Der Mann sitzt jetzt in Abschiebehaft in Eichstätt
28.06.2019
Polizeieinsätze in Flüchtlingsunterkünften – Eskalation vorprogrammiert?
Bayerischer Flüchtlingsrat fordert Deeskalationsstrategie und Training der Beamt*innen
Bayerischer Flüchtlingsrat: "Angesichts der sich häufenden und immer gleich ablaufenden Polizeieinsätze in Flüchtlingsunterkünften scheint es, dass dieser Verlauf vielleicht gewollt und mindestens billigend in Kauf genommen wird. Der Bayerische Flüchtlingsrat fordert den Bayerischen Innenminister auf, diesem Eindruck entgegenzutreten und endlich geeignete Maßnahmen zu treffen, um solche Eskalationen zu vermeiden."
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