Proteste und Widerstand

Proteste und Widerstand


Außerhalb der CSU finden sich kaum befürwortende Stimmen für die ANKER-Zentren. Parteien der Opposition kritisieren die Einrichtungen scharf und aus der Zivilgesellschaft hat sich von Anfang an Widerstand formiert. Und nicht zuletzt die Geflüchteten selbst stehen auf und schließen sich zusammen, um gegen diese menschenunwürdige Form der Unterbringung zu protestieren und für ihre Rechte zu kämpfen.


Blessing, 25, Nigeria, ein Jahr und neun Monate mit ihrem Sohn (1,5) in Manching/Ingolstadt
Wir sind auf Kampagnen gegangen, wir sind zu vielen Orten gegangen, aber die Regierung macht keinen Schritt in unsere Richtung, sie hört den Aufschrei der Immigrant*innen nicht.  Immigrant*innen sind auch Menschen! Wir sind Menschen, wir sind keine schlechten Menschen, wir sind einfach Menschen, die sich abmühen, die für ein besseres Leben kämpfen. Ich glaube, niemand möchte das eigene Leben einfach nur dafür auf dem Mittelmeer riskieren, um in ein anderes Land zu gelangen und dort nutzlos und frustriert zu sein. Jeder Mensch möchte ein besseres Leben für sich. Das ist der Grund, warum wir das Risiko auf uns genommen haben, über die See in dieses Land zu kommen.

Amidu, 24, Sierra Leone, vier Monate in Stephansposching:
Die Situation war schrecklich und die Menschen haben sich beschwert. Später wurden einige Menschen nach Deggendorf umverlegt und dort passierte das gleiche.
Die Geflüchteten haben angefangen, gegen die Lebensbedingungen zu protestieren und die Polizei ist gekommen und viele Leute wurden von Stephansposching wegverlegt. Wir protestieren für die Kinder, die Lebensbedingungen der Kinder, denn wenn zum Beispiel jemand alleine ist, kann er oder sie die Situation noch besser bewältigen, aber die Kinder können das nicht.