tun.starthilfe

1.Wer seid ihr?

Die tun.starthilfe für flüchtlinge ist eine studentisch gegründete Initiative in Eichstätt. Einerseits ist unsere Initiative ein eigener Verein (tun.starthilfe für flüchtlinge e.V.), andererseits sind wir auch in universitäre Strukturen eingebunden. Seit vier Jahren bemühen wir uns im gesamten Landkreis geflohenen Menschen eine Starthilfe in ihr neues Leben zu geben.

 

2.Was sind eure Arbeitsbereiche?

Die tun.starthilfe hat vier Hauptarbeitsbereiche, den Deutschunterricht, Öffentlichkeitsarbeit, Aufklärungsarbeit und allgemeine Veranstaltungen. Wir binden diese Bereiche in unser universitäres Freimodul, einem studentischen AK und unserem Verein ein. In den Semesterferien veranstalten wir eine zweiwöchige Sprachschule mit den Aufgaben, Deutschunterricht, Fahrteam, Kinderbetreuung, Workshopgestaltung und Küche.

 

3.Best-Practice-Methode zu einem bestimmten Arbeitsbereich

a.Was ist das für ein Arbeitsbereich?
Unser studentisches Freimodul EduCulture ist wohl der wichtigste Bereich unserer Tätigkeiten, bei welchem wir praktische Arbeit mit wissenschaftlichen Impulsen verbinden. Seit 2013 gibt es an der Universität unser Modul welches schon über 300 Studierende nutzten. Das Modul wird unter fachlicher Anleitung eigenständig durch die Studierenden geplant und durchgeführt.

 

b.Wie sieht das konkrete Vorgehen aus?
Wenn unsere Modulteilnehmer und freiwilligen Helfer in ihre Teams eingeteilt sind, werden sie in ihrem Arbeitsbereich erst mal geschult. Danach können sie ihre praktische Arbeit in Form des Unterrichts oder der jeweiligen Projekte aufnehmen.


Aus folgenden vier Teams kann gewählt werden:

  • Die Lehrer*innen: Der zentrale Bereich von tun.starthilfe ist der Deutschunterricht für Flüchtlinge. Dazu fahren einmal in der Woche die ehrenamtlichen Lehrer in die Unterkünfte und fördern die Deutschkenntnisse der Flüchtlinge.
  • Die Referent*innen: Unterstützen Flüchtlinge und Ehrenamtliche vor Ort. Sie bereiten Workshops/Präsentationen vor und fertigen ortsspezifische Informationsflyer an, die den Flüchtlingen die wichtigsten Anlaufstellen in ihrem Ort und nützliche Infos bieten.
  • Das Veranstaltungsteam: Bei diesem Bereich geht es vor allem um die öffentliche Präsenz der Initiative, des Moduls und des Vereins. Dies wird durch Aktionen und Veranstaltungen erreicht.
  • Das Presseteam: Dieses Team ist verantwortlich für den Newsletter, die Website, Pressekontakte, die Präsentation unserer Arbeit und die Erstellung von Materialien zur Aufklärungsarbeit.

Das Freimodul ist zusammen mit dem Präsidium der Universität entstanden. Es war uns wichtig dafür zu sorgen, dass sich Studierende neben ihrem Studium, sozial engagieren können. Dies wird oft an fehlender Zeit gehindert, weshalb die Idee des Freimoduls aufkam. In jedem Studiengang kann man das Modul einbringen, da es bei den meisten Studiengängen an der KU Eichstätt-Ingolstadt notwendig ist ein sogenanntes Studium Generale zu belegen, in welchem unser Modul zu finden ist.

 

c.Welche Materialien und Hilfsmittel verwendet ihr?
Wir verwenden unsere eigens konzeptionierten Deutschmaterialien für den Unterricht, welche wir auch allen Interessenten zusenden. Diese sind nach einem eigenen Stufenkonzept entwickelt, welches individuell auf die Lernenden anpassbar ist. Für die anderen Bereiche werden die Materialien in den jeweiligen Gruppen, je nach Aktion, erstellt.

 

d.Welche Tipps haben ihr für neue Initiativen?
Sollte Interesse an unserem Modell bestehen, das heißt mit festen Strukturen innerhalb der Universität, kann man von uns Infomaterial erfragen, wie man so was umsetzen kann. Am besten eine Mail an startup@tun-starthilfe.de schreiben.

 

4.Was funktioniert bei euch besonders gut?

Besonders gut läuft die Kommunikation innerhalb des ganzen Landkreises. Wir stehen in engem Kontakt mit den Behörden, der Universität und den Ehrenamtlichen vor Ort.

 

5.Wo gab es die meisten Schwierigkeiten? / Was sollte man besonders beachten?

Teilnehmende müssen in der Lage sein, auch mit Menschen zu arbeiten, die aufgrund der Traumata ihrer Flucht manchmal schwer zu erreichen sind. Wenn man mit der Fluchtgeschichte konfrontiert wird, kann das einen auch selbst schwer belasten, weshalb es für unsere Mitglieder wichtig ist, sich davon auch abgrenzen zu können. Im Bereich rechtlicher Dokumente sagen wir unseren Helfern ganz klar, dass sie sich nicht einmischen sollen. Dies ist Aufgabe der Sozialarbeiter, die in diesen Bereichen auch ausreichend geschult wurden

 

6.Was wünscht ihr euch für eure weitere Arbeit in dem Bereich?

Natürlich wünschen wir uns wie viele andere Initiativen, dass sich die Situation für Geflohene endlich bessert, was im Moment leider gegenteilig aussieht. Unser realisierbarer Wunsch ist es, dass wir unsere Arbeit weiterhin mit so viel Freude und Unterstützung machen können. Unser utopischer Wunsch wäre, dass sich die Situation in sämtlichen Bereichen bessert und unsere Hilfe nicht mehr benötigt wird.

 

7.Weitere Informationsmöglichkeiten und Kontakte

Für weitere Informationen oder bei Fragen können Sie gerne unsere Internetseite http://www.tun-starthilfe.de besuchen oder uns unter der E-Mail-Adresse info@tun-starthilfe.de kontaktieren.
Telefon: 08421/9323333