Süddeutsche Zeitung, 03.06.2017
Zivilcourage: Die Mutbürger
Nach Bayerns Innenminister Herrmann stecken linke Autonome hinter den Protesten von Nürnberg. Tatsächlich war es schlicht Zivilcourage, mit der sich die Berufsschüler gegen eine zynische politische Demonstration gewehrt haben. Ein Kommentar
Wieder einmal zeigt sich, dass die oft beklagte politische Apathie "der Jugend" eher eine Legende ist. Viele junge Menschen besitzen ein starkes Gerechtigkeitsgefühl und sind durchaus bereit, sich zu engagieren, wenn auch lieber konkret für Menschen und Projekte und weniger in politischen Parteien. Und es ist für das Gemeinwesen allemal besser, wenn sie mitdenken und ihrem Gewissen folgen, statt wie brave Untertanen einer Ausweisung zuzusehen, für die dann schon einen Tag später die Rechtsgrundlage entfiel, weil die Bundesregierung einen Abschiebestopp nach Afghanistan beschloss.
Zivilcourage kann für den Rechtsstaat lästig sein, wenn sie sich gegen seine Vertreter richtet. Und doch lebt eine souveräne Demokratie vom Mut ihrer Bürger, für ihre Werte einzustehen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
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