Mainpost, 14.12.2010

Würzburger Asyl-GU soll bleiben

Kein Erstaufnahmelager?


Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) will die Würzburger Gemeinschaftsunterkunft (GU) nicht in eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber umwandeln. „Ich habe persönlich nicht die Sympathie, dass diese Einrichtung nach Würzburg kommt, kann es aber derzeit noch nicht ausschließen“, sagte sie.

Der Freistaat Bayern will wegen steigender Asylbewerberzahlen neben den Lagern in München und Zirndorf eine dritte Anlaufstelle für Flüchtlinge schaffen. In diesem Zusammenhang war im Oktober auch eine Nutzung der Würzburger Emery-Kaserne geprüft worden. Sozialverbände und örtliche Politiker, die schon länger für eine Verbesserung der Lebensbedingungen der derzeit rund 400 Bewohner kämpfen, hatten diese Überlegungen kritisiert und zumindest eine Beteiligung an den Planungen gefordert.

Laut Haderthauer sei eine endgültige Standortentscheidung nur in enger Abstimmung mit dem zuständigen Bundesamt für Migration und Flüchtlinge möglich. Die Frage müsse aber bis März geklärt sein, weil die zusätzlichen Kapazitäten bis zum Sommer gebraucht würden.

Gleichzeitig erneuerte die Ministerin den Vorwurf, das Asylrecht werde von den meisten Antragstellern missbraucht: Knapp drei Viertel der Asylbewerber würden nicht als Flüchtlinge anerkannt und müssten deshalb in ihre Heimatländer oder in „sichere Drittstaaten“ zurück: „Sonst kümmern wir uns nicht nur um die Verfolgten, sondern auch um die Armen dieser Welt“, so Haderthauer. „Und das wäre der Kollaps für unser Sozialsystem.“ Gleichzeitig setze sie sich aber für menschenwürdige Bedingungen in den Asylunterkünften ein: „Diejenigen, die unseren Schutz brauchen, werden diesen Schutz in Bayern auch bekommen.“

Quelle: Mainpost

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