Neuburger Rundschau, 02.09.2010

Visite von Krumwiede abgelehnt

Das Klima zwischen der Ingolstädter Bundestagsabgeordneten der Grünen, Agnes Krumwiede, und der Lagerverwaltung bei der Regierung von Oberbayern ist deutlich angespannt. Krumwiede wollte das Lager in Neuburg besuchen, doch die Regierung lehnte das ab.

Die Bundestagsabgeordnete wollte mit der Regierung einen Ortstermin vereinbaren, um Einblicke in das Lager Neuburg zu bekommen. „Dies wurde von der Regierung von Oberbayern mit der Begründung verweigert, dass wegen der knappen Personalausstattung in den Unterkünften und dem kontinuierlich weiteren Abbau des Personals die Personalkapazitäten nur noch knapp ausreichen, um die Pflichtaufgaben zu erfüllen. Im Klartext heißt das, dass sich die Zustände am untersten Ende der Zumutbarkeit bewegen“, schließt die Abgeordnete aus der Antwort der Regierung in einer Pressemitteilung.

Weiter heißt es darin wörtlich: „Es ist ein Zeichen von Feigheit, den Zutritt zum Flüchtlingslager völlig zu verwehren. Nun drängt sich erst recht die Frage auf, welche Missstände dort herrschen.“ Krumwiede fordert deshalb auch Sozialministerin Christine Haderthauer auf, die Verhältnisse im Asylbewerberheim Neuburg „offenzulegen und den menschenunwürdigen Zuständen ein Ende zu bereiten“!

Die Regierung von Oberbayern wollte zu den Vorwürfen der Grünen-Bundestagsabgeordneten ausdrücklich keine Stellung beziehen. „Wir werden den direkten Kontakt zu Frau Krumwiede suchen und wollen uns in dieser Angelegenheit nicht über die Medien äußern“, so Sprecherin Ines Schantz auf Anfrage der Neuburger Rundschau. Auch auf die Frage, ob es nun vielleicht doch zu einem Ortstermin mit Krumwiede im Neuburger Lager kommen werde, gab es gestern keine Antwort der Regierung.

Auch der Bayerische Flüchtlingsrat hat in der jüngeren Vergangenheit mehrfach von untragbaren Zuständen im Lager Neuburg gesprochen.

Harald Jung

Quelle: Neuburger Rundschau

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