DDP, 19.03.2009
«Unmenschliche Unterbringungspolitik»
Bündnis gegen Asylbewerber-Gemeinschaftsunterkünfte
«Unsere Forderung ist ganz einfach, den Flüchtlingen und Asylbewerbern nach drei Monaten freizustellen, ob sie noch in den Gemeinschaftsunterkünften leben wollen, oder nicht», sagte Koch. Die jetzige Regelung sei im Vergleich zu den anderen Bundesländern in Bayern einmalig und sie führe dazu, dass die Menschen nicht integriert und sogar krank würden. Hierbei scheue man nicht einmal davor zurück, bereits in Privatwohnungen lebende und in ihrem Umfeld integrierte Menschen in Gemeinschaftsunterkünfte zurückzuzwingen.
«Die Flüchtlinge gehen daran auch psychisch kaputt», erklärte der Rechtsanwalt. Die Gemeinschaftsunterkünfte wie etwa die in Würzburg böten keinerlei Intimsphäre, über Jahre müssten dort bis zu sechs Männer aus unterschiedlichen Kulturen und ganze Familien in einem Zimmer leben.
Koch zeigte sich überzeugt davon, dass die Forderungen, die am 23. April auch Gegenstand einer Anhörung im Bayerischen Landtag sein sollen, nicht auf taube Ohren stoßen: «Die Bewegung ist so breit, dass sich die Staatsregierung nicht ohne weiteres darüber hinweg setzen kann.»
Am Donnerstag sollte eine von FAF, dem Caritasverband der Diözese Würzburg, dem Missionsärztlichen Institut Würzburg und verschiedenen Bürgervereinen verabschiedete Resolution vorgestellt werden.