Bayerischer Rundfunk, 19.08.2009

Umstrittenes Ausreisezentrum wird geschlossen

Asylbewerberunterkunft Fürth

Asylbewerber-Ausreisezentrum Fürth

Das umstrittene Ausreisezentrum für Asylbewerber in Fürth wird zum Ende des Jahres geschlossen. Das bestätigte die Regierung von Mittelfranken dem Bayerischen Rundfunk. Die letzten Bewohner werden bereits Ende August auf andere Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber verteilt.

Der frühere Innenminister Beckstein hatte das Ausreisezentrum vor sieben Jahren eröffnet, um die Ausreisebereitschaft von abgelehnten Asylbewerbern zu fördern. Asylbewerber waren im Ausreisezentrum unter besonders harten Bedingungen untergebracht. So durften sie keine persönlichen Möbel wie einen Fernseher oder Kühlschrank in ihrem Zimmer haben. Zur Betreuung gehörten zwei Mal wöchentliche Befragungen von extra geschultem Personal. Zudem durften sie die Stadt Fürth nicht verlassen.

Flüchtlinge meist aus Irak

Menschenrechtsgruppen hatten immer wieder gegen die Einrichtung protestiert. Günther Beckstein wollte ursprünglich weitere Ausreisezentren in Bayern schaffen. Die Erfolgs-Bilanz fiel allerdings ernüchternd aus. Nach fünf Jahren war nur ein Viertel der Bewohner tatsächlich freiwillig in das Heimatland zurückgekehrt. Über die Hälfte der abgelehnten Asylbewerber war untergetaucht. Die Zahl der Asylbewerber in Bayern ist seit Jahren rückläufig. Im Jahr 2008 kamen knapp 4.000 Flüchtlinge nach Bayern, die meisten aus dem Irak.

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