Bayerischer Rundfunk, 06.12.2011
Stadtmitarbeiter zeigt Flüchtlingsrat an
Ein Mitarbeiter der Erlanger Ausländerbehörde hat nach Auskunft der Nürnberger Staatsanwaltschaft Anzeige gegen den Bayerischen Flüchtlingsrat erstattet. Zuvor hatte der Flüchtlingsrat den Mitarbeiter namentlich massiv kritisiert.
Der Mitarbeiter wirft dem Flüchtlingsrat unter anderem Verleumdung vor. In einer gemeinsamen Pressemitteilung hatten mehrere Organisationen auf die angeblichen Missstände in der Erlanger Auisländerbehörde aufmerksam gemacht: der Bayerische Flüchtlingsrat, der Ausländer- und Integrationsbeirat sowie die Menschenrechtsorganisation amnesty international. In einem Fall soll der namentlich genannte Mitarbeiter der Stadt eine Familie bei der Abschiebung absichtlich getrennt haben, sagte Alexander Thal vom Bayerischen Flüchtlingsrat.
"Dieser Sheriff Gnadenlos ist für die Arbeit mit Menschen ungeeignet und untragbar für eine Ausländerbehörde."
Alexander Thal, Bayerischer Flüchtlingsrat
Die Stadt müsse dafür sorgen, dass sich ein solches Fehlverhalten nicht wiederhole, forderte Thal. Außerdem müsse die Kommune alle Fälle des betreffenden Mitarbeiters von unabhängigen Experten überprüfen lassen, forderten Vertreter der drei Organisationen bei einem Pressetermin.
Stadt verspricht Aufklärung
Die Stadt Erlangen erklärte sich bereit, auf die Kritik zu reagieren. Sie nehme die Vorwürfe sehr ernst, teilte die Stadt in einer Pressemitteilung mit. Eine erste juristische Schnellprüfung habe aber keinen Anlass gegeben, an den Entscheidungen des Mitarbeiters zu zweifeln.
Quelle: Bayerischer Rundfunk