Erlanger Nachrichten, 15.02.2012

Sheriff Gnadenlos soll gehen

Erlangen: Neue Kritik an Mitarbeiter des Ausländeramtes


In Erlangen mehren sich die Stimmen, die eine Versetzung eines Mitarbeiters der Ausländerbehörde fordern, der seit Wochen in der öffentlichen Kritik steht. Dem Beamten wird vorgeworfen, gegen die Interessen der Flüchtlinge zu handeln.

Um den Mitarbeiter aus der Schusslinie zu nehmen, solle der Beamte ausgewechselt werden, fordert beispielsweise der CSU-Fraktionsvorsitzende im Erlanger Stadtrat, Peter Ruthe. „Der Oberbürgermeister muss jetzt endlich handeln“, sagt der SPD-Fraktionschef Florian Janik. Der Mitarbeiter dürfe nicht mehr in der Behörde tätig sein. Auch die Grüne Liste fordert eine „personelle Neuausrichtung“ der Ausländerbehörde.

Für viel Empörung hat vor allem ein T-Shirt mit der Aufschrift „Sheriff Gnadenlos“ gesorgt, das der Beamte während seiner Dienstzeit im Rathaus getragen hat (wir berichteten). Dies dürfe nicht „sanktionslos bleiben“, verlangte der FDP-Fraktionsvorsitzende Lars Kittel.

Die katholische Kirchengemeinde Herz Jesu in Erlangen hat sich ebenfalls zur Affäre im Ausländeramt zu Wort gemeldet. Sie fordert von der Stadt „eine wohlwollende Rechtsauslegung zugunsten der in Not geratenen Menschen“.

Die Stadt hat auf die Vorwürfe bislang unter anderem mit dem Vorschlag, einen „runden Tisch“ zu etablieren, reagiert. Am heutigen Mittwoch kommen Vertreter der Stadt und Mitglieder der Flüchtlingsorganisationen zu einem Gespräch zusammen.

Darüber hinaus hat die Stadtspitze die Einrichtung einer zusätzlichen Stelle im Rechtsamt mit einem zeitlichen Deputat von zehn Stunden angeregt. Dort sollen umstrittene Fälle behandelt werden.           rak

Quelle: Erlanger Nachrichten

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