Bayerischer Rundfunk, 31.05.2013

Neonazis in München erwischt

Rechtsextreme Anschläge

Die von roten Farbbeuteln getroffene Fassade eines linken Wohnprojekts im Münchner Westend | Bild: BR/Thies Marsen


Nach mehreren Anschlägen auf linke Einrichtungen in München hat die Polizei drei Neonazis festgenommen. Das Trio war dabei, rechte Parolen auf eine Straße im Westend zu schmieren.

Bei den Festgenommenen handelt es sich um eine 20-jährige Frau sowie zwei 20 und 27 Jahre alte Männer, die seit längerer Zeit der Münchner Neonazis-Szene angehören. Gefasst wurden sie direkt vor einem bereits in der Vergangenheit attackierten Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung an der Westendstraße. Dort hatten die Rechten "Keine Macht den Kommunisten!" und "Anti-ANTIFA!" auf die Straße geschrieben - und zwar mit Kreide.

Wohnungen durchsucht

Nach dem Anruf eines Zeugen waren binnen weniger Minuten insgesamt 17 Streifenbesatzungen am Tatort, von denen die drei in verschiedenen Richtungen geflüchteten Verdächtigen dann festgenommen werden konnten. Anschließend wurden ihre Wohnungen von Beamten der Münchner Kriminalpolizei durchsucht. Dabei stellte die Polizei laut Staatsanwalt Peter Preuß umfangreiches Beweismaterial sicher. Im Zusammenhang damit wird nun untersucht, ob das Trio auch für acht zuvor verübte Sachbeschädigungen an Büros linker Organisationen verantwortlich ist.

Serie begann mit NSU-Prozess

Diese Serie hatte mit Beginn des NSU-Prozesses vor dem Münchner Oberlandesgericht eingesetzt, dabei war ein Schaden in Höhe von mehreren Tausend Euro durch Schmierschriften und eingeschlagene Fenster entstanden. Polizei und Staatsanwaltschaft, so Polizeivizepräsident Robert Kopp, gehen davon aus, dass sämtliche Sachbeschädigungen auf das Konto von Rechtsradikalen aus München oder der Umgebung gehen.

Oliver Bendixen

Quelle: Bayerischer Rundfunk

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