epd, 17.01.2012
Nach Hungerstreik sollen Verbesserungen für Flüchtlinge umgesetzt werden
Als Konsequenz des Hungerstreiks von 41 jugendlichen afghanischen Flüchtlingen in München sollen die Bedingungen der Unterbringung und Betreuung in der ehemaligen Bayernkaserne verbessert werden. Zu den Verbesserungen gehören etwa mehr Deutschkurse und Bildungsangebote, eine bessere Betreuung durch Vormünder und eine Anlaufstelle im nahe gelegenen Sozialbürgerhaus Schwabing-Freiraum. Darauf hatten sich Vertreter der zuständigen Behörden und Sprecher der Flüchtlinge geeinigt, wie vor Journalisten bekanntgaben. Die Jugendlichen sind ohne ihre Eltern aus Afghanistan nach Deutschland geflüchtet.
Die Regierung von Oberbayern sicherte zudem die Verbesserung von Sport- und Freizeitmöglichkeiten zu. Außerdem wurde ein Runder Tisch zwischen den Behörden und Jugendlichen vereinbart, der im Abstand von sechs Wochen künftig bei Problemen vermitteln und eine bessere Kommunikation gewährleisten soll.
Regierungsvizepräsident Ulrich Böger rief die Flüchtlinge auf, auch die Unterbringung in Jugendhilfeeinrichtungen in anderen bayerischen Kommunen anzunehmen und nicht auf freie Plätze in der Landeshauptstadt zu warten. "München und Oberbayern können den stark gestiegenen Ansturm von Flüchtlingen nicht allein stemmen", sagte er. Städte und Gemeinden müssten mehr Plätze für Flüchtlinge in Folgeeinrichtungen anbieten, um die Situation zu entspannen.
Der Sprecher der afghanischen Jugendlichen, der 16-jährige Nabi, bedankte sich bei allen Beteiligten, aber auch bei der Öffentlichkeit für die Unterstützung und das Verständnis für die Situation der Jugendlichen: "Wir hoffen nun, dass die vereinbarten Hilfsmaßnahmen realisiert werden und so die Situation der Jugendlichen verbessert wird." Die unbegleiteten Flüchtlinge waren am 9. Januar in einen Hungerstreik getreten, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Zwischenzeitlich waren 20 von ihnen vorsichtshalber ins Krankenhaus eingeliefert worden.
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