tz München, 29.05.2013

München demonstriert gegen die Nazi-Attacken

Heute ab 19 Uhr im Westend

NSU-Nebenklage-Anwältin Angelika Lex und das Wohnprojekt „Ligsalz8“ wurden Opfer der fiesen Nazi-Attacken. Foto: Unfried Eberhard


„Wir wollen den Nazis zeigen, dass sie isoliert stehen und ein breites gesellschaftliches Bündnis hinter den Betroffenen der Angriffe steht“, sagt Benedikt Brenner vom „Bündnis gegen Naziterror und Rassismus“.

Vor dem Hintergrund des NSU-Prozesses war es in den vergangenen Wochen zu mindestens neun Attacken in München gekommen. Darunter auch auf Nebenklage-Anwältin Angelika Lex, die im Prozess die Witwe des 2005 im Westend ermordeten Theorodos Boulgarides vertritt. Die Eingangstür ihrer Kanzlei in der Goethestraße war mit Kot beschmiert.

Rechte Strukturen nicht länger verharmlosen

Innerhalb nur eines Tages haben sich 100 Initiativen und 170 Einzelpersonen unter dem Statement „Gemeint sind wir alle!“ zusammengeschlossen. Sie solidarisieren sich mit den Opfern der Angriffe und fordern ein Ende der Verharmlosung rechter Strukturen. „Dass Nazis in München angesichts des Prozesses und vor allem der Taten des NSU so offen agieren und Angriffe verüben, zeigt, wie gefährlich sie denken und handeln“, sagt Brenner.

Tatsächlich zogen die Täter eine Spur der Verwüstung durch die ganze Stadt. Das linke Wohnprojekt „Ligsalz8“ attackierten sie mit Farbbeuteln und schlugen die Scheiben ein, zusätzlich tauchten Vermummte beim Bayerischen Flüchtlingsrat, Kurt-Eisner-Verein und am Eine-Welt-Haus auf.

Der NSU-Prozess gegen Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Unterstützer wird am Dienstag, 4. Juni, nach zweiwöchiger Pause fortgesetzt.

ARB

Quelle: tz München

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