Passauer Neue Presse, 24.09.09, 25.09.2009

Leben in Schimmel und Nässe

Flüchtlingsrat zeigt Regierung von Niederbayern an

Laut Flüchtlingsrat werde Samuel K. von der Heimleitung seiner Unterkunft in Aholming kein anderes Zimmer zur Verfügung gestellt. Die Heimleitung habe seine Bitte um Verlegung so kommentiert: „Gib endlich a Ruh, sonst schick i di in den Dschungel zruck.“ Samuel K. klagt über Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Atembeschwerden. Der Betroffene habe am 17. September beim Flüchtlingsrat in München vorgesprochen und um Hilfe gebeten.
Bei einem Ortstermin bestätigten sich die unhaltbaren Wohnumstände, so der Flüchtlingsrat. Die für das Flüchtlingswesen bei der Regierung von Niederbayern zuständige Dienststelle habe als Entschuldigung die Erkrankung eines Hausmeisters vorgebracht. Man habe allerdings zeitnahe Abhilfe versprochen. Wie der Flüchtlingsrat gestern mitteilte, sei bis dato jedoch nichts geschehen. Samuel K. müsse weiter unter den gesundheitsgefährdenden Bedingungen leben. Deswegen sei eine Strafanzeige gemacht worden. Die Münchner Betreuungsstelle fordert zudem die Parteien im Landtag auf, sich der Thematik anzunehmen. Fälle wie dieser verwiesen erneut auf die unhaltbaren Zustände in den bayerischen Lagern. - str

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