Augsburger Allgemeine, 26.11.2010

Langer Kampf um würdige Unterkunft

Über 200 Asylbewerber verweigern in Augsburg die Essenspakete. Foto: wys

 

Die Augsburger Grünen-Landtagsabgeordnete Christine Kamm hat nun einen Brief an Innenminister Joachim Herrmann und Sozialministerin Christine Haderthauer geschrieben. Sie bittet dringend um Verbesserungen. Ein Landtagsbeschluss sei längst vorhanden. Erfahrungen andernorts zeigen, dass die Unterbringung in Wohnungen günstiger ist als in Lagern. Auch fordert Kamm Gutscheine statt Essenspakete. Das seien Signale, die den Hungerstreik in Augsburg und andernorts beenden könnten, denn dieser sei problematisch.

Auch die Flüchtlingshilfsorganisation Tür an Tür macht sich Sorgen. Sprecherin Margot Laun verweist ebenfalls auf die lange Vorgeschichte im Kampf um menschenwürdige Unterkünfte, den auch der Augsburger Stadtrat mit einer Resolution unterstützte. Immer wieder seien von der Landespolitik Verbesserungen in Aussicht gestellt worden, doch nichts geschah.

Gleichzeitig werde es in den Augsburger Unterkünften immer enger, weil andernorts Lager geschlossen wurden und viele Menschen aus kriegsgebeutelten Ländern wie Afghanistan und Somalia fliehen. Laun: „Die Ziele des Protests sind berechtigt. Über die Mittel muss man sprechen, denn Politik lässt sich nicht erpressen. Mit einem Hungerstreik gefährden sich die Flüchtlinge selbst.“ Auch sei die Reaktion der Öffentlichkeit gespalten. Daher seien dringen Vermittlung und erneute Gespräche gefragt - aber auch konkrete Taten.

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