Bundespresseportal, 16.03.2013

„Jetzt machen Sie mal 'nen Punkt!“

Tolle antwortet Haderthauer: „Jetzt machen Sie mal 'nen Punkt!“ / Landtagsgrüne: Keine bedrohliche Situation in Würzburg


Wurde Bayerns Sozialministerin bei ihrem Besuch in der Gemeinschaftsunterkunft Würzburg von Asylbewerbern bedrängt, die die unterfränkische Abgeordnete der Landtagsgrünen, Simone Tolle, eigens „zusammengetrommelt“ hatte? „So ein Schmarrn“, reagiert Tolle auf entsprechende Vorhaltungen Haderthauers. „Die Darstellung in der heutigen Pressemitteilung des Sozialministeriums ist einfach grundfalsch und heuchlerisch.“

Simone Tolle hält fest: „Ich war – im Gegensatz zur CSU-Entourage bei diesem Showbesuch – nicht eingeladen, sondern vor Ort, um die Flüchtlingsanliegen zu unterstützen. Ich hatte ein Schild dabei mit der Aufschrift ‚Lager töten‘, weil mir dies nach zuletzt drei Suiziden innerhalb eines Jahres in bayerischen Massenunterkünften konsequent erschien. Der mündlichen Einladung vor Ort, an den Gesprächen dann doch teilzunehmen, wäre ich gefolgt, wenn Frau Haderthauer auch die Teilnahme einiger Flüchtlinge akzeptiert hätte. Dies lehnte sie aber kategorisch ab. Und: Die Sozialministerin wurde vor ihrer Abfahrt aus Würzburg keineswegs bedrängt, schon gar nicht von ‚laut rufenden Männern‘.“

Simone Tolle bleibt dabei: Gespräche mit dem Bischof, den Betreibern der Gemeinschaftsunterkunft und einem regionalen CSU-Klüngel führen nicht zur Besserung der Situation in den Unterkünften. Anschließend eine Bedrohungssituation darzustellen ist hochgefährlich. „Nicht wir Grüne instrumentieren Asylbewerber für den Wahlkampf, sondern die CSU traktiert Minderheiten, um an den bayerischen Stammtischen zu punkten“, so Simone Tolle. Wahlkampf betreibe sie keinen mehr, da sie im Herbst nicht mehr antrete. Aber sie mache ihre Arbeit im Wahlkreis. „Frau Haderthauer“, fordert Simone Tolle abschließend, „ jetzt machen Sie endlich mal 'nen Punkt.“

Quelle: Bundespresseportal

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