Süddeutsche Zeitung, 30.11.2005

Iraker landet statt in der Heimat in Stadelheim

Süddeutsche Zeitung: Der Fall des irakischen Flüchtlings Burhan Karim Zangana, der sich seit April im „Niemandsland" auf deutschem Boden befindet (SZ berichtete), nimmt kein Ende: Seine zwangsweise Rückführung in den Irak scheiterte am Dienstag, weil die Bundesregierung diplomatische Verwicklungen mit dem Fall der entführten Deutschen Susanne Osthoff befürchtet.

Zangana, der offiziell als nicht eingereist gilt, wurde wieder in Haft genommen. Der Termin für seine Rückführung ist jedoch weiter offen. Zanganas Anwalt Michael Sack kündigte Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe an, weil seinem Mandanten bei einer Rückkehr schwere Menschenrechtsverletzungen drohten. Aufgrund der Fiktion der Nicht-Einreise gilt für ihn nicht der faktische Abschiebestopp.

beka

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