Erlanger Nachrichten, 14.02.2012

In die Slowakei abgeschoben

Flüchtling Berisha ist nun bei seiner Frau und seinen Söhnen


Seit gestern ist die Familie Berisha, die nach der Abschiebung der Frau und der drei Kinder auseinandergerissen war, wieder vereint. Florim Berisha, der Vater, ist gestern in die Slowakei abgeschoben worden.

Kurz nach 6 Uhr, so berichtet Berishas Anwalt Rainer Frisch, hat Florim Berisha Erlangen verlassen. „Er wollte bei seiner Familie sein“, sagt Frisch. Nach fast sieben Monaten Trennung ist der Vater damit wieder mit seinen drei Söhnen und seiner Frau zusammen.

Ein Wiedersehen in Erlangen, wo sich die Familie um die Anerkennung als Flüchtlinge bemüht hatte, war vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge nicht zugelassen worden. Berishas Rechtsanwalt Rainer Frisch gibt aber nicht auf. „Es sind noch zwei Klageverfahren vor dem Verwaltungsgericht in Ansbach anhängig“, sagt er. Damit will er erreichen, dass die Familie wieder nach Erlangen zurückkommen darf.

Der Fall der Berishas hatte öffentlich für Aufsehen gesorgt, weil die Erlanger Ausländerbehörde die Familie durch die Abschiebung der Mutter und der Kinder getrennt hatte — eine Aktion, die nach der Meinung von Rechtsanwalt Frisch gegen Artikel 6 des Grundgesetzes verstößt, der die Familie unter besonderen Schutz stellt.   

Quelle: Erlanger Nachrichten

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