dpa, 06.08.2011
200 Menschen demonstrieren gegen Abschiebungen
Mit Plakaten und Parolen haben rund 200 Menschen am Samstagnachmittag am Münchner Flughafen gegen die Abschiebung von Asylbewerbern demonstriert.
Darunter waren auch etwa 80 Flüchtlinge, die selbst von der Abschiebung bedroht sind. Im Terminal 2 spielten einige Demonstranten Szenen einer Abschiebung nach, berichtete Ben Rau vom Mitveranstalter Karawane München.
Nur 30 der Demonstranten durften nach einem Beschluss des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs vom Freitagabend in das Terminal 2 des Flughafens, die übrigen mussten draußen auf der Freifläche bleiben. Nach Angaben des Flüchtlingsrats hatte das Landratsamt Erding die ursprünglich angemeldete Demonstrationsroute zu den Check-In-Schaltern von zwei großen Fluggesellschaften abgelehnt.
Der Bayerische Flüchtlingsrat bezeichnete den Münchner Flughafen als "Abschiebedrehkreuz", allein im vergangenen Jahr seien mehr als 2000 Menschen darüber abgeschoben worden. Der Flüchtlingsrat warf den bayerischen den Behörden vor allem vor, dass auch in Staaten abgeschoben wird, in denen Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung seien - wie im Irak oder in Syrien.
Die deutschen Airports waren bisher demonstrationsfreie Zonen, da Flughäfen Privatgrund sind und die Flughafengesellschaften Demonstranten häufig Hausverbot erteilten.