dpa, 28.05.2012

Hunderte Flüchtlinge demonstrieren für mehr Rechte

Mit einer zweiwöchigen Aktion protestieren der Bayerische Flüchtlingsrat und Asylbewerber gegen die Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften. Foto: dpa

 

„Genug! Gleiche Rechte jetzt“: Mehrere hundert Menschen haben am Samstag für mehr Rechte von Flüchtlingen demonstriert. Symbolisch zäunten sie die Regierung mit Draht ein.

München – Mehrere hundert Menschen haben am Samstag vor dem Landtag in München für mehr Rechte von Flüchtlingen demonstriert. Die Polizei sprach von 350, die Veranstalter von 500 Teilnehmern, unter ihnen mehr als 100 Flüchtlinge aus Bayern. Unter dem Motto „Genug! Gleiche Rechte jetzt“ zogen die Demonstranten durch die Innenstadt. Vor dem Maximilianeum zerstörten Teilnehmer im Rahmen der Abschlusskundgebung symbolisch einen Karton mit der Aufschrift „Essenspakete“, aus dem es Bargeld regnete, sowie einen Karton für Bildungs- und Arbeitsverbote, aus dem Bücher fielen. Symbolisch zäunten sie die Regierung mit Draht ein.

„Die bayerische Regierung könnte Spielräume nutzen, um den Lagerzwang und die Essenspakete abzuschaffen“, sagte Ben Rau vom Netzwerk Deutschland Lagerland, einem Zusammenschluss verschiedener Flüchtlingsorganisationen in Bayern. Damit würde sich nach Ansicht der Demonstranten die Lebenssituation der Flüchtlinge deutlich verbessern.

Flüchtlinge müssen in Bayern in Gemeinschaftsunterkünften leben und bekommen Essenspakte geliefert. Sie müssen vorher auf Listen ankreuzen, welche Lebensmittel sie bekommen wollen. Mit Bargeld könnten sie stattdessen selbst entscheiden, was sie kaufen wollen. Arbeiten dürfen sie nach Angaben Raus normalerweise erst nach einer positiven Entscheidung im Asylverfahren. Das kann manchmal Jahre dauern.

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