Bayerischer Rundfunk, 18.03.2013

Haderthauer übt nach Besuch in Würzburg Kritik


Der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) hat die Kritik der bayerischen Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) an der Presse zurückgewiesen. Die Ministerin hatte die Berichterstattung nach ihrem Besuch in der Würzburger Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber bemängelt.

Im sozialen Netzwerk "Facebook" schrieb Haderthauer: "Aber die Zeitungen schreiben eben einfach ohne Recherche auch mal einfach Behauptungen, nur weil sie zur Story passen." Der stellvertretende BJV-Vorsitzende Michael Busch forderte daraufhin am Sonntag (17.03.13): "Wenn Frau Haderthauer eine Vertreterin der demokratischen Grundrechte sein will, muss sie sich schnellstens von solchen Äußerungen distanzieren."

Kritik an Ministerin nach Besuch in Würzburg

Haderthauer hatte sich mit der Presse-Schelte auf ihrer privaten, aber öffentlich einsehbaren "Facebook"-Seite verteidigt, nachdem ihr Besuch in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber am Donnerstag (14.03.13) heftig kritisiert worden war. Der Politikerin war vorgeworfen worden, sie habe nicht mit Asylbewerbern sprechen wollen. Auf ihrer "Facebook"-Seite hatte Haderthauer zunächst auch behauptet, ein Bild von einem Flüchtling an Krücken vor ihrem Dienstwagen sei "gestellt". Diese Behauptung hat sie inzwischen abgeschwächt. Sie schrieb später, das Bild sei "gemacht" worden.

Journalisten werden online beschimpft

In der Diskussion über die Berichterstattung vom Besuch Haderthauers in der Gemeinschaftsunterkunft mischen sich auf der "Facebook"-Seite der Politikerin seit Sonntag (17.03.13) immer wieder Teilnehmer, die Journalisten beschimpfen. Redakteure werden als "Schreiberlinge" bezeichnet, die "eimerweise links-grünes Gutmenschensekret" absondern würden. "Die Konzern- und Kartellpresse lügt" oder von einer "Propagandamaschinerie von Rot/Grün" ist dort zu lesen. Es sei fragwürdig, dass Haderthauer solchen "zweifelhaften Eintragungen auf ihrer Facebook-Seite in keiner Weise entgegentrete", betonte BJV-Vize Busch.

Quelle: Bayerischer Rundfunk

Zurück