ddp, 11.06.2009

Flüchtlingsverband protestiert gegen Sammelunterkünfte

Die Flüchtlingshilfsorganisation Deutschland Lagerland demonstriert seit Donnerstag in München gegen die Unterbringung von Asylbewerbern in Sammellagern. Mit der Aktion sollten die Landtagsparteien vor der anstehenden Debatte über die Flüchtlingslager am kommenden Donnerstag auf die Missstände aufmerksam gemacht werden, teilten die Organisatoren mit.

Das Netzwerk fordert, Flüchtlingen das Recht zuzugestehen, in Privatwohnungen zu leben, statt zum Aufenthalt in Lagern gezwungen zu werden. Die Flüchtlinge würden in Bayern auf engstem Raum und unter schwierigsten Verhältnissen untergebracht, um die Bereitschaft zur Heimkehr zu erhöhen, kritisierten die Flüchtlingsvertreter.

Neben Podiumsdiskussionen und Kundgebungen am Karlsplatz sei einer der Höhepunkte ein «Rattentheater» vor dem Innenministerium am Freitag (12. Juni, 12.00 Uhr), hieß es weiter. In Anspielung auf die Rattenplage in manchen Unterkünften diskutieren betroffene Flüchtlinge mit als Ratten verkleideten Gegnern über die Schließung der Heime. Am Samstag (13. Juni, 15.15 Uhr) planen die Veranstalter, eine symbolische Mauer aus Flüchtlingslagern vor dem bayerischen Landtag einzureißen.

Am kommenden Donnerstag (18. Juni) debattiert der Landtag über einen Gesetzesentwurf der Grünen-Fraktion. Diese fordert wie die Flüchtlinge eine Abschaffung der Lagerpflicht. Auch FDP, SPD und Freie Wähler seien einer Reform gegenüber aufgeschlossen, teilte das Netzwerk mit. Die CSU will nach Angaben der Flüchtlingsvertretung an der Unterbringung in Sammelunterkünften festhalten.

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