Süddeutsche Zeitung, 15.10.2010
Flüchtlingsrat mahnt Behörden
Der Bayerische Flüchtlingsrat hat eine menschenwürdige Unterbringung von Asylbewerbern im Freistaat angemahnt. Angesichts steigender Flüchtlingszahlen müssten neue Kapazitäten für die Erstaufnahme geschaffen werden, forderte ein Flüchtlingsrats-Sprecher am Donnerstag in München. Dies dürfe aber nicht zulasten der Flüchtlinge gehen, die bereits hier seien. So dürften die Bewohner der Würzburger Asylbewerberunterkunft, die in ein Erstaufnahmelager umgewandelt werden soll, nicht in andere Heime in Unterfranken verlegt werden. 'Flüchtlinge sind kein Frachtgut', sagte der Sprecher. Er regte an, die 'rigide Lagerpflicht' für Asylbewerber in Bayern abzuschaffen und ihnen das Recht zu geben, in Wohnungen zu ziehen. Dann hätten die Behörden kurz- bis mittelfristig mehr freie Kapazitäten, als sie für die Aufnahme neu ankommender Flüchtlinge bräuchten.
dapd
Quelle: Süddeutsche Zeitung