Süddeutsche Zeitung, 09.03.2010

Flüchtlinge wollen Essenspakete ablehnen

Der Streit um die Lebensmittelversorgung in Bayerns Sammelunterkünften für Asylbewerber weitet sich aus. Von kommender Woche an will eine Gruppe indischer und irakischer Flüchtlinge in der Regensburger Unterkunft ebenfalls die Annahme ihrer Essenspakete boykottieren. "Wir schließen uns dem Boykott unserer Kameraden aus den Lagern Hauzenberg, Breitenberg und Bogen an", begründen die Inder und Iraker in Regensburg ihre Aktion. Sie wollen anstelle der Essenspakete Bargeld haben. Nach Angaben ihrer Unterstützer werden die Flüchtlinge durch die Essenspakete ständig um ihnen zustehende Leistungen betrogen: "Wenn diese Pakete laut Gesetz bis zu 133 Euro wert sein sollen, den Freistaat aber nur 100 Euro kosten, dann erhalten die Flüchtlinge entweder wesentlich weniger Lebensmittel, als ihnen zustehen, oder das Essen ist von minderwertiger Qualität", sagte Alexander Thal vom Flüchtlingsrat.

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