Mittelbayerische Zeitung, 11.07.2012

Flüchtlinge streiken in Regensburg

Foto: Mittelbayerische Zeitung
Im Anschluss an die Proteste von Flüchtlingen in Würzburg schlagen iranische Asylbewerber ein Camp in der Regensburger Innenstadt auf. Vor dem Alten Rathaus kämpfen sie unter anderem für eine bessere Unterbringung.
 
Regensburg. 110 Tage lang kämpften in Würzburg iranische Flüchtlinge für ihre Anerkennung als politisch Verfolgte und eine bessere Unterbringung. Der Protest erreicht nun auch Regensburg: Von Mittwoch an wollen Asylbewerber aus dem Iran vor dem Alten Rathaus campieren. Damit wollen sie einer Mitteilung zufolge den Protest der Würzburger Flüchtlinge weitertragen und auf die gesetzliche Regelung der Asylverfahren aufmerksam machen, die sie als unmenschlich anprangern. „Wir werden in einem Zelt gegenüber dem Alten Rathaus einen Streik antreten und die Bevölkerung und die Medien auf die unhaltbare Lebenssituation von Menschen aufmerksam machen, die ein Leben lang für die Verwirklichung von Freiheit und Gleichheit gekämpft haben“, teilten die Streikenden am Mittwoch mit.
 
Sie fordern die Abschaffung von Gemeinschaftsunterkünften, von Essenspaketen, dem Arbeitsverbot und der Residenzpflicht, außerdem die Verkürzung der Dauer der Asylantrags-Bearbeitung sowie die sofortige Anerkennung der Protestierenden als politische Flüchtlinge. Das Protest-Camp wird am Mittwoch um 16 Uhr eröffnet.
In Würzburg hatte iranische Flüchtlinge mehrern Wochen lang für ihre Anerkennung als politisch Verfolgte und für bessere Unterkünfte demonstriert. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, hatten sich einige von ihnen gegenseitig die Münder zugenäht.
 
Quelle: Mittelbayerische Zeitung

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