Abendzeitung Nürnberg, 13.09.2012

Flüchtlinge maschieren nach Berlin

500-Kilometer-Protestmarsch: Etwa 20 Asylbewerber laufen zurzeit von Franken in die Landeshauptstadt

 

Auf ihrem Protestmarsch nach Berlin haben Flüchtlinge aus Bayern am Donnerstag die Grenze zu Thüringen erreicht. Einige der Asylbewerber hätten hinter der Landesgrenze ihre Papiere für den begrenzten Aufenthalt in Deutschland zerrissen. „Sie wollen stattdessen eine richtige Aufenthaltserlaubnis“, sagte eine Sprecherin. Die Polizei ließ die Asylbewerber die Landesgrenzen bei Mellrichstadt (Kreis Rhön-Grabfeld) passieren, obwohl einige der Flüchtlinge damit gegen die Residenzpflicht verstießen. Diese legt fest, in welcher Region sich ein Asylbewerber aufhalten darf. Meist ist das der Landkreis oder der Regierungsbezirk, in dem der Flüchtling aktuell untergebracht ist.
Verstöße sollen nach Polizeiangaben geahndet werden. Weil einige der Teilnehmer bereits polizeilich bekannt seien, sei es jedoch nicht in jedem Fall nötig, den Demonstranten anzuhalten oder festzunehmen.

Mit ihrem mehr als 500 Kilometer langen Marsch nach Berlin wollen die derzeit etwa 20 Asylbewerber aus fünf verschiedenen Ländern bundesweit auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Sie fordern unter anderem die Abschaffung der Residenzpflicht und der Gemeinschaftsunterkünfte sowie einen Abschiebestopp. Anfang Oktober wollen sie die Hauptstadt erreichen. Ihr nächstes größeres Ziel ist Thüringens Landeshauptstadt Erfurt.

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http://www.abendzeitung-nuernberg.de/Nachrichten/Artikel/1217616/Fluechtlinge-maschieren-nach-Berlin/

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