TZ München, 03.12.2008

Flüchtlinge: Landtag soll Baracken dicht machen

Bis zu acht Flüchtlinge müssen sich einen Container in der Waldmeisterstraße im Münchner Norden teilen.
Heute geht es im Landtag um eine Münchner Angelegenheit: Die Containerbaracke für Flüchtlinge auf dem Grünstreifen an der Rosenheimer Straße 242 soll endlich dichtgemacht werden! Das fordern nach der Stadt jetzt auch die Grünen von Staatsregierung. Sie haben einen Dringlichkeitsantrag eingereicht, der auch das Containerlager in der Waldmeisterstraße umfasst. Die anderen Unterkünfte sollen folgen.

Die Container sind teilweise 20 Jahre alt, abgewohnt und eng. Bis zu acht Menschen leben auf nichtmal 13 Quadratmetern. Die Hygiene ist durch Baumängel katastrophal. Ratten haben sich eingenistet. 70 bis 80 Menschen müssen sich in der Küche vier Doppelherdplatten teilen. Nahrung für Säuglinge und Kinder kann kaum zubereitet werden. Die Kleinen sind oft krank, leiden an Schlafmangel und psychomotorischen Störungen. Und dafür müssen die Flüchtlinge noch Miete zahlen: Eine vierköpfige Familie mit eigenem Einkommen legt fast 400 Euro hin – kalt!

„Renovierungen sind sinnlos und reine Geldverschwendung“, stellen die Grünen nun fest. Für „nicht menschenwürdig“ hat der Stadtrat vor zwei Wochen die Container befunden – mit den Stimmen der Münchner CSU! Was macht jetzt die CSU im Landtag? Spannend wird auch das Verhalten der FDP sein: Die neue Regierungspartei hatte sich in den Koalitionsverhandlungen für die Abschaffung der Unterkünfte stark gemacht.

Auch Caritas und Flüchtlingsrat verlangen eine Verbesserung. Die Flüchtlinge aus den Containerbaracken sollen in Wohnungen untergebracht werden.

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