dapd, 07.12.2010

Flüchtlinge in Augsburg setzten Hungerstreik aus

Protest soll mit anderen Mitteln weitergeführt werden. © dapd


Die Flüchtlinge in Augsburg haben ihren Hungerstreik auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Grund dafür seien die "hohen physischen und psychischen Belastungen" der Protestaktion, teilte die Flüchtlingshilfsorganisation Karawane München am Dienstag mit. Gleichzeitig hätten die Flüchtlinge in Coburg den Boykott der Essenspakete vorerst unterbrochen.

Die rund 250 bis 300 Flüchtlinge in Augsburg seien nach dem gut zweiwöchigen Hungerstreik nicht mehr in der Lage, den Protest "auf diese kräftezehrende Weise" fortzusetzen. Ben Rau von der Karawane München sagte, die Asylsuchenden hätten sich am Sonntag dazu entschlossen. Allerdings solle der Protest mit anderen Mitteln weitergeführt werden. Unter anderem sei noch vor Weihnachten eine "größere Sache" in München geplant. Genaueres wollte Rau nicht sagen.

Unterdessen boykottieren nach Angaben Raus in sechs anderen Lagern im Freistaat weiterhin rund 100 Flüchtlinge die Annahme der Essenspakete. Die rund 500 streikenden Flüchtlinge fordern unter anderem Bargeld statt Essenspakete, eine menschenwürdige Unterbringung, medizinische Versorgung und die Abschaffung der Residenzpflicht.

Quelle: www.b2b-deutschland.de/bayern/region/detail_dapd_2917424070.php

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