epd, 15.02.2010

Flüchtlinge hoffen auf Veränderung

Hungerstreik gegen Asylpolitik vorläufig ausgesetzt

 

München/Passau. Nach 20 Tagen Hungerstreik hoffen die 16 Flüchtlinge in den Asyllagern Hauzenberg und Breitenberg nahe des Bayerischen Waldes jetzt auf eine politische Lösung. Die Asylbewerber hätten den Hungerstreik vorläufig ausgesetzt, teilte der Bayerische Flüchtlingsrat in München mit. Die Essenspakete, die ihnen anstelle von Bargeld zustehen, boykottieren sie jedoch weiterhin.

Thomas Ott von der Unterstützerorganisation Karawane sagte auf epd-Anfrage, dass Bürger aus Passau derzeit eine Notversorgung für die Flüchtlinge aufbauen. Bei muslimischen Asylbewerbern werde darauf geachtet, dass kein Schweinefleisch dabei ist.

Mit dem Boykott der Essenspakete wollten die Asylbewerber jedoch weiterhin ein Zeichen setzen, unter den vorhandenen Bedingungen in den Sammelunterkünften nicht mehr leben zu wollen. "Die rigide Asylpolitik muss endlich ein Ende haben", sagte einer der Betroffenen.

Die Flüchtlinge sehen die politischen Debatten über eine Änderung der bayerischen Asylgesetzgebung in den vergangenen Tagen als Signal. Deshalb wollten sie jetzt abwarten, was passiert. Sie fordern Bargeld statt Essensrationen, eine Arbeitserlaubnis und wollen sich eine Unterkunft selbst suchen können. Während Sozialministerin Christine Haderthauer für "vernünftige Lösungen" bei der Asylunterbringung plädiert, hält Innenminister Joachim Hermann (beide CSU) die Forderungen der Flüchtlinge für überzogen.

 

Link zum Beitrag:

http://www.epd.de/bayern/bayern_index_71961.html

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