dapd, 02.12.2010
FDP wirft Haderthauer in Asyldebatte Zynismus vor
Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) erntet in der Debatte über den Umgang mit Asylbewerbern heftige Kritik aus den Reihen des Koalitionspartners FDP. Die Vorsitzende des Landtags-Ausschusses für Soziales, Familie und Arbeit, Brigitte Meyer (FDP), zeigte sich am Donnerstag "entsetzt" über ein Interview der CSU-Politikerin zu diesem Thema. Meyer betonte in München: "Die Aussage, wer mit den Leistungen in Deutschland nicht zufrieden sei, könne ja gehen, und für das Ausreisen bekomme er auch die größtmögliche Unterstützung seitens der bayerischen Staatsregierung, empfinde ich persönlich als zynisch."
Eine solche Einstellung passe "nicht zu unserem christlichen Menschenbild, das für uns gerade bei den Schwächsten der Schwachen gelten sollte". Meyer mahnte: "Niemand flieht ohne Grund aus seiner Heimat, lässt Verwandte und Freunde zurück und nimmt die Strapazen und Gefährlichkeit einer Flucht einfach auf sich." Die FDP könne auch die Forderungen von Asylbewerbern, Geldleistung anstatt Essenspakete zu erhalten, sehr gut nachvollziehen.
Haderthauer hatte zuvor in einem Interview der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstagausgabe) gesagt, wer sich zurecht auf das Asylrecht berufe, werde in der Regel "recht schnell anerkannt und bekommt dann sofort die vollen Sozialleistungen und die Kosten für Wohnung und Heizung". In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle aber werde das "Gastrecht missbraucht". Haderthauer fügte hinzu: "Und zu diesen Personen sage ich: Wer mit den Leistungen in Deutschland nicht zufrieden ist, kann jederzeit zurück. Er bekommt dafür die größtmögliche Unterstützung seitens der bayerischen Staatsregierung."
Quelle:
http://www.nibelungen-kurier.de/?t=news&s=Aus%20aller%20Welt&ID=32951