Augsburger Allgemeine, 20.11.2010

Essensboykott von Asylbewerbern weitet sich aus

Asylbewerber in Augsburg wollen mit einem Essensboykott auf ihre schlechten Lebensbedingen aufmerksam machen. Bis zu acht Flüchtlinge teilen sich dort ein Zimmer, bis zu 70 Menschen eine Toilette.

 

In Bayern weitet sich der Essensboykott von Asylbewerbern aus. Seit Freitag verweigern 200 Bewohner eines Asylbewerberheims in Augsburg die Annahme von Essenspaketen.Bereits im Frühjahr dieses Jahres hatten Bewohner in insgesamt zehn bayerischen Flüchtlingsunterkünften mit ähnlichen Aktionen gegen ihre Lebensbedingungen protestiert.

Die Asylbewerber wollen damit gegen die "unmenschlichen Lebensbedingungen" in der Unterkunft protestieren, sagte eine Sprecherin des Bayerischen Flüchtlingsrats am Samstag. In einem Zimmer seien dort teilweise acht Flüchtlinge untergebracht, bis zu 70 Menschen müssten sich eine Toilette teilen.

Auch Asylbewerber aus Schwabmünchen wollen sich der Aktion anschließen, die kürzlich 19 Bewohner einer Unterkunft in Denkendorf im Landkreis Eichstätt begonnen hatten. Mit dem Boykott wollen die Flüchtlinge unter anderem erreichen, dass sie statt der vorgepackten Essenrationen Bargeld erhalten, um sich Mahlzeiten ihrer Wahl kaufen zu können.

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