Erzbistum Bamberg, 28.02.2011

Erzbischof Schick: Irakische Familie Ghareb aus Coburg nicht ausweisen

Bamberg. (bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat sich für den Verbleib einer in Coburg lebenden christlichen Familie aus dem Irak eingesetzt. „Als Erzbischof von Bamberg und Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz lege ich gegen die geplante Abschiebung von Familie Ghareb Veto ein und bitte die Fluchtgründe der Familie zu prüfen und ein reguläres Asylverfahren einzuleiten“, heißt es in einem Brief von Schick an Manfred Schmidt, den Präsidenten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg.

Wie der Bamberger Erzbischof in seinem Schreiben vom 28. Februar ausführt, floh Familie Ghareb im Jahr 2006 aus Bagdad nach Schweden, da sie in ihrer Heimat „Gewalt und religiös motivierte Übergriffe und Anschläge“ befürchten musste. Als ihr Asylantrag in dem skandinavischen Land abgelehnt wurde und der Familie Ausweisung drohte, floh sie nach Deutschland. Hier lebt ein Verwandter als anerkannter Flüchtling. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge plane jetzt, die Eltern und die vierjährige Tochter wieder nach Schweden abzuschieben. Da dort alle Rechtsmittel ausgeschöpft seien, so der Bamberger Erzbischof, drohe der Familie Ghareb „aller Wahrscheinlichkeit nach eine Rückführung in den Irak und damit erneute Verfolgung und Gefahr für Leib und Leben.“

„Die Lage der Christen im Irak sowie der aus dem Irak geflohenen christlichen Flüchtlinge ist bedrückend“, schreibt Schick. Für religiöse Minderheiten sei im Irak von einer landesweiten Gruppenverfolgung auszugehen, was sich immer neu blutig bewahrheite. „Ich bitte Sie deshalb“, so der Bamberger Erzbischof an Präsident Schmidt‚ “Familie Ghareb nicht nach Schweden abzuschieben, sondern das Asylverfahren in Deutschland durchzuführen.“


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