TZ München, 05.12.2008

Container-Baracken werden geschlossen

Bessere Heime für Flüchtlinge / CSU stimmt mit Grünen

Die Container-Unterkunft an der Rosenheimer Straße wird geschlossen. © Kruse
Jubel bei den Grünen, die Caritas atmet auf, für den Bayerischen Flüchtlingsrat ist es eine „Revolution“: Die Staatsregierung macht endlich die beiden schlimmsten Container-Baracken für Flüchtlinge in München dicht!
Die 450 Bewohner der Unterkünfte in der Waldmeisterstraße und Rosenheimer Straße sollen zum Ende des Jahres einen besseren Ersatz bekommen. Das hat der Landtag auf Antrag der Grünen einstimmig beschlossen. Und sie bewegt sich doch – die CSU!

Die Lage in den Containern wird mit schlimmen Worten beschrieben: „Gesundheitsgefahr“, „Lärm“, „Gestank“, „Ratten“ – so steht es im Dinglichkeitsantrag. Auf 12,5 Quadratmetern leben ganze Familien – jahrelang. „Die Container sind zum Teil über 17 Jahre alt. Renovierungen sind sinnlos und reine Geldverschwendung.“

Das musste nun auch die neue Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) für die Staatsregierung eingestehen: „Die Verhältnisse sind inakzeptabel.“ In Zukunft solle es bei der Unterbringung von Flüchtlingen gar nicht mehr so weit kommen.

Die CSU stimmt den Grünen in einer wichtigen Frage zu. Die grüne Fraktionschefin Margarete Bause kann sich an keinen vergleichbaren Vorgang erinnern: „Unser jahrelanges Engagement hat sich gelohnt – endlich!“

Der Bayerische Flüchtlingsrat jubelt und verlangt die Abschaffung aller 140 Unterkünfte in Bayern: „Diese Lager müssen abgeschafft werden. Die einzig sinnvolle Alternative ist die Unterbringung in Wohnungen, wie in anderen Bundesländern längst üblich“, sagt Sprecher Alexander Thal.

Auch Caritas-Chef, Prälat Hans Lindenberger, fordert bessere Bedingungen für alle Flüchtlinge.

David Costanzo

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