BR, 16.11.2010
Coburger Asylbewerberheim: Flüchtlinge sollen umziehen
Nachdem die Stadt Coburg untragbare hygienische Zustände in einem Coburger Flüchtlingsheim bemängelt hat, soll die Einrichtung nun umfassender saniert werden als bisher geplant. Ein Teil der Asylbewerber soll während der Bauarbeiten umziehen - vermutlich nach Kulmbach.
Die Stadt Coburg und der Bayerische Flüchtlingsrat hatten die baulichen und sanitären Zustände in dem Coburger Flüchtlingsheim Uferstraße 11 heftig kritisiert. Sie sprachen unter anderem von Kakerlaken-Befall. Nun reagierte die für die Asylbewerber zuständige Regierung von Oberfranken. Am Montagabend (15.11.10) hieß es, das Haus in Coburg solle umfassender saniert werden als zunächst geplant. Den alleinstehenden erwachsenen Flüchtlingen bietet die Regierung an, ab Mitte Dezember vorübergehend in eine andere Unterkunft, voraussichtlich in Kulmbach, umzuziehen. Familien könnten jedoch während der Bauarbeiten in Coburg bleiben, da deren Wohnungen im Flüchtlingsheim sich in einwandfreiem Zustand befänden.
Suche nach neuen Flüchtlingsunterkünften
Früher wurde bereits darüber nachgedacht, das Flüchtlingsheim in Coburg komplett zu schließen. Dies sei durch die wieder angestiegenen Flüchtlingszahlen nicht möglich, so Oberfrankens Regierungspräsident Wilhelm Wenning. Trotzdem sei man bemüht, die Unterkunftssituation im Haus zu verbessern und suche zeitgleich neue Objekte in Coburg, die sich als Unterkunft für Asylbewerber eignen. Man habe deshalb auch die Stadt Coburg gebeten, die Regierung bei der Suche zu unterstützen so Wenning weiter.
Oberfrankens Regierung weist Vorwürfe zurück
Die Vorwürfe der Stadt Coburg und des Bayerischen Flüchtlingsrates wegen der schlechten hygienischen Verhältnisse wies Wenning hingegen zurück. Zwar sei das Haus durch die langjährige Nutzung als Asylbewerberunterkunft stark abgenutzt, allerdings entspreche die Wohnsituation den rechtlichen Anforderungen. Das Gesundheitsamt Coburg habe am 9. November die Gemeinschaftsräume überprüft und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass aus hygienischer Sicht ein akzeptabler bis guter Zustand gegeben sei, so Wenning.
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