Coburger Tageblatt, 25.02.2011

Coburg als Modellprojekt denkbar

Bilder wie diese von der Demonstration gegen die Asylunterkunft in Ebersdorf sollen der Vergangenheit angehören. Landrat Michael Busch (rechts) macht sich für eine dezentrale Unterbringung der Bewerber stark.
Foto: CT-Archiv

Ministeriumsbesuch. Coburgs Landrat Busch, Landtagsabgeordneter Heike und Europaabgeordnete Hohlmeier stießen mit dem Konzept zur dezentralen Unterbringung von Asylbewerbern auf offene Ohren.

Die Reise nach München ins Sozialministerium könnte sich für Michael Busch (SPD) gelohnt haben. "Unser Anliegen, die 130 Asylbewerber nicht zentral in Ebersdorf aufzunehmen, sondern sie verträglich auf die Kommunen zu verteilen, ist für gut befunden worden", sagte der Landrat am Donnerstag.

Zwar hatte die Coburger Delegation nicht mit Sozialministerin Christine Haderthauer persönlich reden können, die wegen eines anderen Termins in Berlin weilte; doch habe sich der zuständige Staatssekretär Markus Sackmann laut Busch "sehr interessiert" gezeigt an dem Konzept, das federführend von Sozialplanerin Martina Berger vom Landratsamt Coburg erstellt wurde. "Wir haben ein langes und offenes Gespräch geführt."

Präzedenzfall

Erstes Ergebnis der Unterredung: Das Asylkonzept des Landkreises stellt eine Art Präzedenzfall dar. Das bedeutet: "Wir könnten ein bisher einmaliges Modellprojekt werden. Dazu aber bedarf es einer Ausnahmegenehmigung", so Busch. Das Ministerium werde sich in den nächsten Tagen eingehend mit dem Papier beschäftigen und prüfen, inwiefern sich noch Fragen ergeben, etwa zur ordnungsgemäßen Unterbringung und Überwachung der Asylbewerber. Bis 12. März könnte, so Busch, vielleicht schon eine Entscheidung fallen. Kernpunkt des Landkreiskonzepts ist, die 130 Personen auf alle 17 Gemeinden aufzuteilen. Der Zahlenschlüssel sieht vor, dass keine mehr als 23 Bewerber aufnimmt.

Quelle: Coburger Tageblatt

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