Caritasverband der Erzdiözese München und Freising, 08.05.2008

Caritas fordert sofortigen Ersatz der Container in den Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber in München

Desolate bauliche Verhältnisse in vielen Unterkünften

Caritasdirektor Prälat Hans Lindenberger: "Die desolaten baulichen Verhältnisse in vielen Gemeinschaftsunterkünften sind menschenunwürdig. Die Regierung von Oberbayern hat schwere Versäumnisse zu verantworten. Wir fordern einen sofortigen Ersatz der abgewohnten Container durch akzeptablen Wohnraum."

Die Caritas mahnt schon seit Jahren die z.T. katastrophalen baulichen Verhältnisse in den Container-Unterkünften an und fordert von der Regierung von Oberbayern dringend notwendige Reparaturen. Leider in den meisten Fällen ohne Erfolg. Zugespitzt hat sich die Situation nun aufgrund der angekündigten Schließung von weiteren zwei großen Unterkünften, der Heinrich-Wieland-Straße und der Josef-Wild-Straße. Willi Dräxler, zuständiger Caritas-Referent für die Flüchtlingssozialdienste: „Durch die Schließung dieser Unterkünfte wird sich die Belegung der Containerunterkünfte in einer nicht zumutbaren Weise verdichten. Die z.T. 20 Jahre alten Container sind für eine zeitlich so ausgedehnte Nutzung nicht ausgelegt – sie stellen lediglich eine provisorische Lösung dar und hätten längst entsorgt werden müssen.“ Sanitäranlagen, Küchen, Flure und Versorgungs- und Entsorgungsleitungen befinden sich in desolatem Zustand. Die Container sind zudem prädestiniert für Ungezieferbefall, dem laufend durch Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen begegnet wird. Mit schlimmen Folgen: in der GU Waldmeisterstraße verkriechen sich die bekämpften Ratten z.B. unter die Container, wo sich in den Sommermonaten ein Verwesungsgeruch ausbreitet. Dräxler: „Die Bewohner sind verzweifelt, und die Wohnbedingungen verursachen schon jetzt einschneidende psychische Belastungen. Diese zu behandeln kommt die Solidargemeinschaft u.U. wesentlich teurer zu stehen als die Bereitstellung besserer Unterkünfte.“ Andererseits, so unterstreicht Dräxler, ist eine Umverlegung von Familien mit kleinen Kindern und von kranken Menschen in diese Unterkünfte allein aus hygienischen Gründen nicht tragbar – „und mit der Menschenwürde jedenfalls nicht vereinbar“.

Die Caritas fordert deshalb nachdrücklich VOR der Schließung weiterer Unterkünfte und der Umverlegung von deren Bewohnern einen Ersatz der Container bzw. die Bereitstellung adäquaten Wohn- und Lebensraums.

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