Donaukurier, 04.10.2012

Bischöfe mahnen mehr Humanität an


Die bayerische Staatsregierung will auf Beschwerden über Missstände in Flüchtlingslagern reagieren. Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) habe versprochen, entsprechender Kritik von Bischöfen nachzugehen, sagte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) gestern Abend nach einem Gespräch des Kabinetts mit der Freisinger Bischofskonferenz in München.

Wenn etwa Bischöfe die Zustände der sanitären Einrichtungen oder das Leben hinter Stacheldraht monierten, sei es „selbstverständlich“, dass sich die Regierung damit auseinandersetze.

Konkret ging es offenbar um die Lager im mittelfränkischen Zirndorf und im unterfränkischen Würzburg. Der Erzbischofs von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, erklärte, die zuständigen Bischöfe hätten ihre Eindrücke dort geschildert. Gleichzeitig habe die Konferenz dem Kabinett ihre grundsätzliche Kritik, etwa an der Dauer der Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften, vorgetragen. Die Schilderungen der Bischöfe seien „aufmerksam aufgenommen worden“, sagte Marx. Er betonte zugleich, das Treffen sei offen und herzlich gewesen. Seehofer betonte, dass das Handeln der Staatsregierung sich an der Humanität orientiere. Gleichzeitig gelte es, einen Missbrauch des Asylrechts im Interesse der berechtigten Asylbewerber zu unterbinden. So müsse etwa das Verfahren für Ankommende aus Serbien beschleunigt werden. Hier sei man im Kontakt mit dem Bundesinnenministerium.

Quelle: Donaukurier

Zurück