DDP, 15.04.2009

Bayerischer Flüchtlingsrat startet Aktion gegen Sammellager

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Der bayerische Flüchtlingsrat startet am Donnerstag (16. April) mit einer Tour durch den Freistaat eine Aktion gegen die dauerhafte Unterbringung von Flüchtlingen in Sammellagern. Im Rahmen der «LagerInventour» werden nach Angaben der Organisation an sechs Tagen 14 bayerische Gemeinden und Städte mit Flüchtlingslagern besucht, darunter Rosenheim, Bayreuth, Kaufbeuren und Schongau.

Mitglieder des Bayerischen Flüchtlingsrates wollen sich an Ort und Stelle mit Beratungsstellen und Initiativen treffen. Außerdem sollen Flüchtlinge besucht und Informationen über die Lebensbedingungen in den Lagern eingeholt werden, hieß es weiter.

Anlass für die großangelegte Aktion ist eine Experten-Anhörung im bayerischen Landtag am 23. April. Rund 30 Experten sollen hier über die Lebenssituation in Flüchtlingslagern und Alternativmodelle für die Unterbringung berichten. Es sei das erste Mal, dass in Bayern einstimmig eine solche Anhörung beschlossen worden sei, sagte Flüchtlingsrats-Sprecher Alexander Thal gegenüber der Nachrichtenagentur ddp. «Das ist ein Symbol, dass das Thema auf dem Tisch ist."

Der Bayerische Flüchtlingsrat fordert eine Änderung des bayerischen Aufnahmegesetzes, das laut Thal das regideste in Deutschland ist. Die Flüchtlinge würden im Freistaat auf engstem Raum und unter schwierigsten Verhältnissen untergebracht, um die Bereitschaft zur Heimkehr zu erhöhen, sagte Thal.

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