dpa, 06.09.2012

Asylsuchende wollen aus Protest nach Berlin marschieren

 

Von Würzburg aus Nach mehr als sechs Monaten des öffentlichen Protestes in Würzburg wollen die dort streikenden Asylbewerber nun mit einem Protestmarsch durch Deutschland auf ihre Anliegen aufmerksam machen.
Von diesem Samstag (8. September) an wollen sie von Würzburg nach Berlin laufen. »Wir gehen davon aus, dass wir ungefähr einen Monat brauchen«, sagte der Iraner Ashkan Khorasani am Donnerstag in Würzburg. Wie viele Flüchtlinge dem deutschlandweiten Aufruf folgen werden, konnte der Sprecher der Bewegung zunächst nicht sagen.

Die Asylbewerber wollen mit der Aktion unter anderem auf die Zustände in den Gemeinschaftsunterkünften aufmerksam machen. Sie fordern ihre Abschaffung, einen Abschiebestopp und die Abschaffung der Residenzpflicht. Die besagt, dass sich Asylbewerber nur in einer festgelegten Region aufhalten dürfen. Die Flüchtlinge wollen so lange öffentlich protestieren, bis »die Lager mit ihren katastrophalen Bedingungen geschlossen werden«.

Der öffentliche Protest hatte Mitte März dieses Jahres in Würzburg begonnen. Mehrere in der Innenstadt zeltende Iraner verweigerten unter anderem wochenlang feste Nahrung, um als politische Flüchtlinge anerkannt zu werden. Einige von ihnen nähten sich kurzzeitig die Lippen zu. Seit mehreren Monaten gibt es auch in anderen Städten Bayerns Protestcamps von Asylbewerbern.

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