Neue Presse Coburg, 10.11.2012

Afghanen droht Abschiebung

Coburg – Der Bayerische Flüchtlingsrat schlägt Alarm: Am kommenden Dienstag soll der in Coburg lebende Afghane Matin Amiri nach Italien abgeschoben werden. Nach Darstellung der Menschenrechtsorganisation leidet Amiri unter Hämophilie (Bluterkrankheit) und wird in Italien voraussichtlich keine ausreichende medizinische Versorgung erhalten. Deshalb hat der Flüchtlingsrat eine Petition an den Bundestag gerichtet.

Der Petitionsausschuss soll die Überstellung des 20-Jährigen an die italienischen Behörden verhindern. Matin Amiri war nach Informationen des Flüchtlingsrats schon einmal im Jahr 2011 nach Rom abgeschoben worden. Dort lebte der Mann auf der Straße, da es in Italien gerade einmal 3000 staatliche Unterbringungsplätze für Flüchtlinge gebe. Allein im Jahr 2011 seien jedoch 60 000 Flüchtlinge mit dem Boot in Italien angekommen. Wie Tobias Klaus vom Bayerischen Flüchtlingsrat weiter mitteilte, war die Bluterkrankheit des jungen Afghanen in Italien für Matin Amiri zur lebensgefährlichen Bedrohung geworden, weil er keine medizinische Versorgung erhalten habe. In Deutschland
fand er dagegen Sicherheit und bekam die benötigte Therapie, worauf sich sein Zustand deutlich verbessert
habe. Klaus: „Wir fordern den sofortigen Stopp der Abschiebung. Wer einen Bluter nach Italien abschiebt, riskiert wissentlich dessen Leben.“

 

Quelle: Neue Presse Coburg

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