16.01.2009

Würzburg: MedizinerInnen gegen Abschiebungen

Zynisch: Trotz Aufnahme von Irakern gehen die Abschiebungen weiter

Pressekonferenz des Missionsärztlichen Institutes Würzburg
Zeitpunkt: Dienstag, 20. Januar um 10.30 Uhr
Ort: Cafeteria der Missionsärztlichen Klinik
Salvatorstr. 7, 97074 Würzburg


Das Missionsärztliche Institut Würzburg schlägt Alarm: Immer mehr Flüchtlinge werden im Rahmen der Dublin II-Verordnung von Würzburg nach Griechenland abgeschoben – in dramatische Verhältnisse. Momentan sind mehrere IrakerInnen bedroht. Der Iraker Walid Mohsin Aziz (26) wurde bereits aus Würzburg abgeschoben und lebt unter dramatischen Verhältnissen auf Kreta. Der Bayerische Flüchtlingsrat und das Missionsärztliche Institut Würzburg fordern ein Rückkehrrecht für Herrn Aziz und einen Abschiebestopp und starten eine Unterschriftenkampagne.

Walid Mohsin Aziz, der am 11. Dezember 2008 von Würzburg nach Griechenland abgeschoben wurde, geht es schlecht. „Ich weiß nicht, was ich tun soll. Es gibt kein Asylheim, keine medizinische Hilfe, keine Stelle, wohin ich mich wenden kann. Ich leide sehr an dieser Situation, weiß nicht, was ich tun soll und wie mein Leben enden wird. Ich kann aber nicht in mein Land zurückgehen, dort werde ich sterben.“

Das Institut hat weiterhin Kontakt zu Herrn Aziz. Er befindet sich derweil auf Kreta und lebt mit 14 anderen irakischen Flüchtlingen in einer Garage. MitarbeiterInnen des Instituts schicken ihm Geld, von dem er sich Essen kaufen kann. Zugang zu sanitären Einrichtungen und medizinischer Versorgung hat er nicht. Im letzten Telefonat sprach er offen über Selbstmord.

„Angesichts der Aufnahme irakischer Flüchtlinge durch die EU im Rahmen des Resettlementprogramms des UNHCR ist es ein Skandal, dass die Bundesrepublik immer noch versucht, irakische Flüchtlinge mit Hilfe des Dublin II-Verfahrens nach Griechenland abzuschieben, wo Flüchtlinge kein faires Asylverfahren bekommen und Angst um ihre Existenz haben müssen“, kommentiert Tobias Klaus vom Bayerischen Flüchtlingsrat.

Der Bayerische Flüchtlingsrat und das Missionsärztliche Institut Würzburg setzen sich für eine Rückkehr von Wallid Mohsin Aziz ein und fordern einen Stopp der Rücküberstellungen nach Griechenland.

Zurück