26.10.2010
Schmutzige-Donnerstags-Tour in der Oberpfalz
Einladung zur Pressekonferenz: Kostenvergleich von Essenspaketen zum Bareinkauf / Lagerbesuch in der Oberpfalz
Das Netzwerk Deutschland Lagerland begibt sich an jedem Donnerstag im Oktober und November 2010 auf seine Schmutzige-Donnerstags-Tour durch die bayerischen Regierungsbezirke. Wir wollen damit auf die weiterhin menschenunwürdigen Zustände in den bayerischen Flüchtlingslagern aufmerksam machen und Material aus allen Regierungsbezirken zusammentragen. Am 28.10.2010 besucht das Netzwerk Deutschland Lagerland die Oberpfalz. Das Schwerpunktthema ist dabei die Versorgung mit Essenspaketen.
11 Uhr | Pressekonferenz: Essenspakete sind extrem überteuert
In Bayern werden Flüchtlinge, die in Lagern leben müssen, über Jahre hinweg mit Essenspaketen versorgt. Die Bezirksregierungen haben dazu Verträge mit Lieferfirmen abgeschlossen und zahlen nicht nur den Wert der Essenspakete, sondern auch Logistik und Transport. Dass die Versorgung mit Essenspaketen allein dadurch teurer ist, als die Auszahlung von Bargeld liegt auf der Hand. Die Bürgerinitiative Asyl Regensburg hat nun in einem Kostenvergleich den Inhalt eines Lebensmittelpakets nachgekauft und kommt zu dem Ergebnis, dass die Essenspakete extrem überteuert sind. Die Ergebnisse des Versuchs stellen wir Ihnen im Rahmen einer Pressekonferenz vor:
Donnerstag, 28.10.2010 | 11.00 Uhr
Brandl-Bräu
Ostengasse 16
93047 Regensburg
15 Uhr | Lagerbesuch in der Oberpfalz
Am Nachmittag besuchen wir ein Flüchtlingslager in der Oberpfalz. Die dort gesammelten Informationen sollen die weitere Debatte im Bayerischen Landtag zur Umsetzung des Beschlusses zur Neuregelung der Lagerpflicht unterfüttern. Ein Hauptaugenmerk werden wir auf die Einhaltung der Mindeststandards richten, die das bayerische Sozialministerium zum 01.04.2010 in Kraft gesetzt hat. Danach sollen Flüchtlinge mindestens 7 m² zur Verfügung und ein Anrecht auf eine angemessene Ausstattung der Gemeinschaftsräume (Küchen, Toiletten, Bäder, Aufenthaltsräume, etc.) haben. Den Ort geben wir nicht vorher bekannt, da im vergangenen Jahr die Vorankündigung der Lagerbesuche im Rahmen der LagerInvenTour des Bayerischen Flüchtlingsrats dazu geführt hat, dass wir z.T. von großen Delegationen der Bezirksregierungen durch die Lager geführt wurden. Dies hat die BewohnerInnen der Flüchtlingslager eingeschüchtert und daran gehindert, frei über ihre Lebenssituation zu sprechen. Wenn Sie uns begleiten wollen, nehmen Sie Kontakt zu uns auf.